Hamborn. . Ein gelungenes Konzert in der Hamborner Friedenskirche wurde mit stehenden Ovationen belohnt. Stücke aus „Messias“ wurden klug interpretiert.
Zwar gehört der Halleluja-Chor zu den bekanntesten Stücken aus Händels Messias, allerdings hat das Werk bekanntlich noch mehr zu bieten. Die zwei Aufführungen des Messias’ am vergangenen Wochenende - am Samstag in der Duissener Lutherkirche und am Sonntag in der Hamborner Friedenskirche - dürfen als gelungenes Experiment bezeichnet werden. Denn die Kantoreien beider Kirchengemeinden sind in der gemeinsamen Probenarbeit zu einem kraftvollen Klangkörper zusammengewachsen, der die Händelschen Chöre nuancenreich zu singen verstand.
Die beiden Chorleiter Hyeyoung Kang aus Duissern und Peter Stockschläder aus Hamborn teilten sich die Aufgaben: So übernahm Frau Kang das Dirigat in Duissern und Peter Stockschläder spielte die Orgel. In Hamborn war es dann umgekehrt.
Vier Solisten
Die Chorgemeinschaft der Hamborner Friedenskirche ist für ihre konstant hohen Leistungen, die sie in den letzten Jahren erbringen konnte, über ihren eigentlichen Einzugsbereich im Duisburger Norden weit hinaus bekannt. Daran konnte sie auch beim „Messias“ anknüpfen und bot eine herausragende Leistung. Das Werk wirkte lebendig, vital, ohne Patina.
Das Solistenquartett, bestehend aus Evelyn Ziegler mit ihrem leuchtenden Sopran, der samtig-weichen Altstimme von Franziska Orendi, dem elegant geführten Tenor Wolfgang Klose und der kraftvollen Bassstimme von Thomas Peter, sang und spielte ebenso wie die kammermusikalisch dünn besetzte Duisburger Sinfonietta mit Schwung und viel Freude - und ließ sich vom Werk und der konzentrierten Stimmung zur Höchstform mitreißen.
Von den zahlreichen Höhepunkten seien besonders erwähnt „Sein Joch ist sanft“, die Tenorarie „ Diese Schmach brach ihm das Herz“ und die pompöse Trompetenarie. Bei dem bekannten Halleluja widerstand Stockschläder der Versuchung Virtuosität vorzuführen. Im Gegenteil: er verhielt das Tempo und gewann so eine besondere Intensität. Ein besonderer Dank gilt der Hamborner Friedenskirche. Durch ihren schön gestalteten Innenraum wie durch ihre besondere, ihre hervorragende Akustik trug sie nicht unwesentlich zum Erfolg der Aufführung bei.
Der Schlussapplaus ging in eine „Standing Ovation“ über - eine verdiente Anerkennung.