Duisburg. Die Supermarktkette Real wird die Filiale in Duisburg-Großenbaum schließen. Wie es mit den Mitarbeitern weitergehen soll, ist noch ungewiss.
Die SB-Warenhauskette Real hat nur kurze Zeit nach dem Besitzerwechsel die Schließung von acht der derzeit noch 276 Märkte angekündigt: Geschlossen werden soll auch die Filiale Duisburg-Süd. 74 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt.
Bereits kommendes Jahr solle der Markt an der Buscher Straße in Großenbaum den Betrieb einstellen, das bestätigte ein Real-Sprecher. „Trotz aller bisherigen intensiven Bemühungen und Gespräche konnte für den Standort Duisburg-Süd kein an einer Übernahme interessiertes Unternehmen gefunden werden“, teilt die SB-Warenhauskette mit.
Real in Duisburg-Großenbaum: Wirtschaftliche Lage ist Grund für die Schließung
„Hintergrund für diese Entscheidung war die in diesem Fall schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren“, so ein Sprecher über die Gründe der Schließung. Eine Fortsetzung des Betriebs an diesem Standort sei unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten „nicht vertretbar“ und die Schließung des Marktes sei „unumgänglich“.
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Wie es mit den 74 Mitarbeitern im Duisburger Süden weitergehen soll, sei indes noch ungewiss. „Das Unternehmen wird schnellstmöglich mit dem zuständigen Betriebsrat die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen“, teilt ein Real-Sprecher mit.
Gewerkschaft Verdi steht im Austausch mit dem Betriebsrat
Die Belegschaft kann sich dabei der Unterstützung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gewiss sein. „Wir stehen im regen Austausch mit dem Betriebsrat“, sagt Martin Petig, zuständiger Gewerkschaftssekretär des Verdi Bezirk Duisburg-Niederrhein, der ebenfalls am Montag von der Schließung erfahren hat.
Seit vergangenen Donnerstag haben die 34.000 Beschäftigten bei Real einen neuen Arbeitgeber. Der russische Finanzinvestor SCP hatte die SB-Warenhauskette vom Handelsriesen Metro übernommen und gilt nun als alleiniger Eigentümer. Er will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart. Das Bundeskartellamt muss dem Deal allerdings noch zustimmen.
Mit der geplanten Übernahme durch die Wettbewerber habe die „deutlich überwiegende Mehrheit“ der Mitarbeiter eine Zukunft – „wenn auch mittelfristig nicht mehr unter der Marke Real“, teilt ein Sprecher mit.
Real-Markt an der Berliner Straße in Duisburg-Obermeiderich bleibt erhalten
Von Anfang an hatte SCP allerdings auch deutlich gemacht, dass voraussichtlich rund 30 Real-Filialen mangels Perspektive geschlossen werden müssten. Neben der Filiale in Großenbaum sollen etwa Märkte in Herten und Mönchengladbach geschlossen werden. Die Real-Filiale an der Berliner Straße in Obermeiderich soll hingegen erhalten bleiben.