Duisburg. Mit der Mercator-Schatzkammer und der Stadtgeschichte-Ausstellung können Teile im Duisburger Stadtmuseum jetzt virtuell erkundet werden.

Auch das Kultur- und Stadthistorische Museum hat die Schließungszeit während der Corona-Pandemie bis Anfang Mai genutzt, um seinen Internet-Auftritt zu überarbeiten. Jetzt können die zwei herausragenden Teile der Sammlung auch virtuell besucht werden unter www.stadtmuseum-duisburg.de

Die Stadtgeschichte-Ausstellung und die Mercator-Schatzkammer wurden digital vermessen und in 360-Grad-Ansichten gescannt. „In Zukunft werden so hoffentlich noch mehr Interessenten den Weg ins Museum finden: online rund um die Uhr und offline zu den Öffnungszeiten des Hauses am Innenhafen“, so die neue Kulturdezernentin Astrid Neese.

Digitaler Besuch kann die Ansicht der Originale nicht ersetzen

Scan-Roboter „Marvin“ hat mit einem Laser eine Außenansicht des Museums sowie die beiden Ausstellungsräume gescannt. Daraus erschuf er einen digitalen Raum, durch den man sich frei bewegen kann. Etwas Geschick benötigt man dazu allerdings, denn sowohl die Computer-Maus als auch die Pfeile auf der Tastatur muss der Nutzer in Einklang bringen. Über die hinterlegten „POI’s“ (Points of Interest) sind Informationen zu den Stationen und Objekten der Ausstellung abrufbar.

[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Duisburg. Den Duisburg-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]

„Wir möchten diese Technologie in Zukunft auch interaktiv nutzen: Hier bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit, Informationen zu ‚verstecken‘ und so eine Art virtuelle Schnitzeljagd zu veranstalten oder mit Schülern Projekte zu erarbeiten, die neben der Arbeit vor Ort einen digitalen Mehrwert bieten“, so Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer. „Insgesamt möchten wir mit dem Angebot aber vor allem anregen, sich auf einen Besuch bei uns vorzubereiten oder bestimmte Dinge im Nachhinein noch einmal anzuschauen. Der Besuch vor Ort soll nicht ersetzt werden.“

Möglich wurde die Umsetzung durch das Projekts „DigiScan powered by Navvis“ der Stadtwerke und der Smart City-Initiative der Stadt. Digitalisierungs-Dezernent Martin Murrack: „Aus der Kultur ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Das hat vor allem die Corona-Krise gezeigt und diese Entwicklung auch befeuert. Die Kultur leidet besonders unter den Maßnahmen. Doch moderne Technologien können helfen, die Krise für alle leichter zu machen.“

„Rassendiagnose: Zigeuner“

Noch bis zum 6. September zeigt das Zentrum für Erinnerungskultur (ZfE) im Stadtmuseum die Wanderausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma.

Das ZfE hat die Ausstellung um einen lokalgeschichtlichen Teil zur Verfolgung in Duisburg erweitert. Es werden Biografien von Menschen vorgestellt, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.