Duisburg. Duisburg polarisiert: Schlechtes Image auf der einen Seite, Lobeshymne auf der anderen. Dem Lied „Duisburg ist echt“ würde mehr Schmutz gut tun.

Nachdem die Heute Show Duisburg jüngst vorgeführt und als Urlaubsziel auf die gleiche Stufe mit Entwicklungsländern gestellt hat, schlägt das Pendel nun in die andere Richtung. Frank „Zepp“ Oberpichler singt seiner Heimat einen Song und lobt sie in den höchsten Tönen. „Duisburg ist echt“ handelt vom Unterwegs sein und von einem, den es immer wieder nach Duisburg zieht. Leider spielt das Video zum Lied nur in einem Hotelzimmer, zeigt überhaupt nichts von Duisburg – keinen Rhein, keine Bude, keine schöne Seen, keine Schmuddelecken.

Gegensätze machen Duisburg spannend

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Dass Duisburg polarisiert ist hinlänglich bekannt. Es gibt die, die einen Bogen um die Stadt machen oder Image-mäßig unangespitzt in den Boden rammen, und die anderen, die die Zukunft in schillernden Farben malen. Dabei ist Duisburg eben beides: Weiße Riesen und Angerbogen, Postkarten-Ansichten am Innenhafen und Lost Places rund um den Hauptbahnhof, dazu ein zuweilen urbanes Dorf. Das könnte man in einer selbstbewussten, ehrlichen und manchmal auch humorvollen Kampagne herausstellen oder auch noch das eine oder andere Lied darüber schreiben.

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Musikalisch ist das Lied von Oberpichler gut gemacht und groovt, dennoch stehen Philipp Eisenblätter, Dagmar Albert Horn, Peter Közle, Bülent Aksen und „der Butterwegge“ in meinen Duisburg-Charts weiter oben. Die besingen ihre Heimat und verschweigen deren zweifelhaften Ruf dennoch nicht.