Duisburg. Sommerurlaub in Duisburg? Der Satire-Beitrag in der „Heute Show“ kommt zu dem Schluss: Haha. Warum Duisburger darüber müde lächeln sollten.
Macht einer Sommerurlaub in Duisburg – haha. Eigentlich könnte dieser (müde) Gag, den Hazel Brugger in der „Heute Show“ freilich auf höherem Satire-Niveau erzählt, an dieser Stelle schon zu Ende sein. Allerdings gibt es zahlreiche Duisburger und Duisburg-Liebhaber, die nach solchen Beiträgen reflexhaft beginnen, sich dafür zu rechtfertigen, wie schön es hier doch sei. Schließlich habe Duisburg mehr Brücken als Venedig, viele Seen, freundliche, authentische Menschen und überhaupt. Duisburg kommt offenbar nicht aus seiner Underdog-Position.
Viele Gründe für lächerliches Duisburg-Image
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Jetzt sollte man von einem Satire-Magazin nicht erwarten, dass es die Postkarten-Idylle dieser Stadt zeigt. Zudem: Die Bilder sind nicht neu und Dreckecken gibt’s überall. Allerdings Leute bloß zu stellen, die nicht wissen, was Trüffel sind und wo es sie gibt, ist nicht lustig, sondern billig.
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Dabei gibt es genügend Gründe, sich über Duisburg und sein Image aufzuregen oder es auch lächerlich zu machen. Zum Beispiel über die marode Infrastruktur: Heruntergekommene Schulen, riesige Schlaglöcher, hügelige Radwege und ein ÖPNV-Konzept, das maximal einer Kleinstadt würdig ist, sorgen nicht dafür, dass man sich wie in einer lebenswerten Großstadt fühlt. Hinzu kommen Ämter, die bei Künstlern, Gastronomen und Inhabern kleiner Geschäfte, die etwas in Duisburg starten wollen, besonders genau hinschauen. So werden die Hürden immer höher. Duisburg ist manchmal echt provinziell.
Bald sind übrigens Kommunalwahlen. Vielleicht sollten die Lokalpolitiker mal ihre Hausaufgaben machen, damit Duisburger in Umfragen nicht empfehlen, zum Essen gehen und für die Freizeitgestaltung nach Düsseldorf zu fahren. So lange gilt der durchaus warmherzig-ironisch gemeinte Slogan der Onkel Stereo-Kreativen: „Berlin kann jeder, Duisburg muss man wollen.“