Rheinhausen. In der Nacht zu Freitag sind Ställe des Gnadenhofs an der Straße In den Peschen niedergebrannt. Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung.
Eine Mischung aus Trauer und Erleichterung liegt in der Stimme von Renate Zolopa, als sie sich am Freitagmittag telefonisch in der Redaktion meldet. Auf ihrem Gnadenhof hat es gebrannt – schon wieder. Dieses Mal hat es aber nicht den großen Hof am Rhein, sondern die kleinere Außenstelle an der Straße In den Peschen erwischt. Zwei Ställe mit angebautem Strohlager und Gartenhaus seien in der Nacht niedergebrannt.
Schafbock Bobby: Leichte Brandflecken am Fell
Die hier lebenden Gnadenhof-Tiere, zwei Ziegen, zwei Pony-Hengste und drei Schafe, sind aber wohlauf. „Das sind Offenställe, die Tiere konnten rauslaufen“, erzählt Renate Zolopa erleichtert. Am Morgen danach seien die Vierbeiner zwar noch etwas scheu gewesen, aber verletzt sei keiner. Nur Schafbock Bobby habe „leichte Brandflecken am Fell“.
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Gegen zwei Uhr morgens habe die Polizei sie aus dem Bett geklingelt, erzählt die Gnadenhof-Betreiberin von der vergangenen Nacht. Ein Schock. Zwar wohnt sie um die Ecke, hatte von dem Brand jedoch zunächst nichts bemerkt. Als sie gegen 19 Uhr die Lage kontrolliert hat, sei alles noch in Ordnung gewesen, das Gelände eingezäunt und abgeschlossen.
Von selbst, sagt sie, habe sich dort nichts entzünden können, es sei keinerlei Elektrizität vorhanden. Wie mutmaßliche Brandstifter auf den Hof hätten kommen können? „Man muss schon über den Zaun steigen, aber das geht leider leicht“, erzählt Renate Zolopa traurig. Zusätzliches Sicherheitspersonal sei finanziell nicht drin.
Polizei ermittelt wegen Brandstiftung
Rückfrage bei der Feuerwehr – Lagedienst hat Georg Chmielarczyk. Er kann den Brand bestätigen, weiß, dass der Alarm um 1.27 Uhr einging, der Einsatz um 2.44 Uhr beendet war. Ein Löschzug mit 14 Einsatzkräften sei vor Ort gewesen.
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Am Freitagnachmittag folgt eine Meldung der Polizei und bringt weiteres Licht ins Dunkel: Ein 20-Jähriger habe den Brand auf dem Hof bemerkt und die Feuerwehr gerufen. In Flammen gestanden hätte eine „Holzhütte“, das Feuer habe dann aber auf einen Unterstand und das Strohlager übergegriffen. Die Ermittler gehen von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung aus und suchen nun weitere Zeugen. Diese mögen sich unter 0203/2800 melden.
Für Renate Zolopa und ihre Tiere muss es trotzdem weitergehen. „Am Montag fangen wir an zu entrümpeln. Heute morgen habe ich erst einmal so einen Schafszaun gekauft, damit die Tiere sich nicht an der Stelle verletzen“, erzählt sie. Eine langfristige Lösung ist das aber nicht: „Wir müssen jetzt zwei neue Unterstände bauen und neue Zäune.“ Dafür hofft sie auf Spenden.
Wer dem Gnadenhof finanziell helfen möchte, erreicht Renate Zolopa unter .