Duisburg. . In der Nacht zum Dienstag brannte der Aufenthaltsraum des Gnadenhofes komplett nieder. Viele Ehrenamtliche eilen herbei, um zu helfen.
- In der Nacht zum Dienstag brach um 3.56 Uhr Feuer auf dem Gnadenhof aus
- Die Tiere - 60 Pferde, drei Schafe und 16 Katzen kamen zum Glück nicht zu Schaden
- Allerdings sind sämtliche Sättel, Halfter und Medikamente verbrannt
Hans Zolopa steht auf dem Gnadenhof und kann es nicht fassen. Um 3.56 Uhr ist in der Nacht zu Dienstag ein Feuer in dem Aufenthaltsraum des Gnadenhofes ausgebrochen. Ein Gebäude ist bis auf die Grundmauern heruntergebrannt. Die Feuerwehr war mit 40 Helfern vor Ort. Die Löscharbeiten zogen sich wegen aufwendiger Suche nach Glutnestern bis 11.37 Uhr hin. Warum es gebrannt hat, steht noch nicht fest.
Medikamente, Sättel – alles weg
Den 60 Pferden, drei Schafen und 16 Katzen ist zum Glück nichts passiert. „Aber alle Sättel und Halfter sind verbrannt. Wir haben noch nicht einmal Führstricke, um die Pferde rauszubringen“, sagt Carmen-Morena Pizzini. Sie ist eine der vielen Ehrenamtlichen, die spontan am Dienstagmorgen vorbei gekommen sind. „Ich war kurz auf der Arbeit, um was zu klären, und dann bin ich gekommen. Wir können den Herrn Zolopa doch jetzt nicht alleine lassen.“ Per Whatsapp haben sich die vielen Ehrenamtlichen verständigt – und schon eine erste Spendenaktion gestartet. „Wir brauchen Container, um den Schutt abzufahren. Aber schwieriger wird es, den auch zu entsorgen“, erklärt Carmen-Morena Pizzini. Sie schreibt kurzerhand eine Mail an den Oberbürgermeister. Vielleicht weiß der irgendwie weiter.
In dem Schutt sind noch eine halb geschmolzene Schüssel, Stuhlbeine und anderes Metall zu erkennen. In dem Holz-Gebäude trafen sich bisher die Ehrenamtlichen. Außerdem wurden hier die Medikamente für die Tiere aufbewahrt und in Spinden beispielsweise Putzzeug gelagert. Alles weg.
Zuhause für kranke Tiere
Der Gnadenhof gibt jüngeren, kranken Tieren ein Zuhause und die Ehrenamtlichen pflegen sie gesund. „Wenn es den Pferden besser geht, dürfen die Jugendlichen dann als Dank auf den Tieren reiten“, erklärt Zolopa. Der Rentner engagiert sich seit vielen Jahren im Tierschutz. 30 Kinder sind auf dem Gnadenhof, zu dem noch ein zweiter Standort gehört, aktiv.
Angelika Pannenbäcker gehörte zu denen, die schon als Jugendliche hier geritten sind. Inzwischen ist sie 26 und hilft regelmäßig, um die Tiere zu versorgen. Als sie von dem Brand erfuhr, ist sie schnell zum Gnadenhof gekommen. Gemeinsam überlegen sie und die anderen, wie es weitergehen könnte. „Wir brauchen alles: Stühle, Holz, um das Haus wieder aufzubauen, Medikamente für die Tiere.“
Vor drei Jahren hat es schon einmal auf dem Gnadenhof gebrannt. Hans Zolopa ist enttäuscht. „Entweder steckt man den Kopp in den Sand oder macht weiter.“ Aufgeben ist für ihn keine Option.
>> UNTERSTÜTZER DRINGEND GESUCHT
- Wer dem Gnadenhof helfen möchte, kann sich bei Hans Zolopa unter der Rufnummer 0177/845 222 4 oder seiner Frau unter 0157/752 225 24 melden.
- Die Ehrenamtlichen freuen sich nicht nur über Sachspenden und Geld, sondern auch, wenn sich handwerklich Begabte melden, um mit anzupacken.
Weitere Berichte zum Tiergnadenhof in Rheinhausen finden Sie hier: