Duisburg. Statt vier wird es ab Juli nur noch zwei zentrale Praxen für den ärztlichen Notdienst in Duisburg geben. Das sind Gründe für die neue Struktur.

Ab dem 1. Juli gibt es in Duisburg nur noch zwei zentrale Praxen für den ärztlichen Notdienst. Sie werden sich am Helios St. Johannes-Krankenhaus in Hamborn und im Bethesda-Hospital in Hochfeld befinden. Die bisherigen Standorte St. Anna (Huckingen) und Johanniter (Rheinhausen) entfallen. Dafür werden die Öffnungszeiten bis täglich 22 Uhr und der ärztliche Fahrdienst ausgeweitet. „Ziel ist es, den ambulanten Notdienst in den Portalpraxen aufzuwerten und die knappe Ressource Arzt effektiver zu nutzen“, begründete Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), am Montag die Neuorganisation.

Alternativen für linksrheinische Ortsteile in Moers

Die beiden Notdienstpraxen werden an beiden Häusern künftig montags, dienstags und donnerstags von 19 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags von 15 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 22 Uhr besetzt sein. Für Patienten, die einen Hausbesuch benötigen, steht ab 1. Juli der Fahrdienst mit drei Ärzten bereit (Mo., Di. und Do. 19 bis 7 Uhr, Mi. und Fr. von 13 bis 7 Uhr, Sa., So. und Feiertage 7 bis 7 Uhr) und ein Hintergrunddienst (Mo. bis Fr. 19 bis 7 Uhr; Sa., So. und Feiertage 10 bis 18 Uhr und 19 bis 7 Uhr).

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Einen Termin in einer der beiden Portalpraxen können sich Patienten über die zentrale, kostenlose Servicehotline 116 117 des hausärztlichen Notdienstes geben lassen. Die Mitarbeiter verweisen die Anrufer jeweils an die nächstgelegene Praxis. Die muss nicht in der eigenen Stadt liegen. Für Duisburger aus dem Stadtwesten ist deshalb das Krankenhaus Bethanien in Moers eine Alternative, für Bürger aus den südlichsten Ortsteilen die Portalpraxis am St. Marien-Krankenhaus in Ratingen. Leider suchten über 80 Prozent der Patienten die Notdienst-Praxen weiterhin auf, ohne sich einen Termin über die Hotline geben zu lassen, bedauert Bergmann. „Dabei kann man damit Wartezeiten vermeiden.“

660 Duisburger Ärzte nehmen am Notdienst teil

Sichergestellt wird der Dienst von 660 niedergelassenen Ärzten in Duisburg. „Die Beteiligung ist verpflichtend“, erklärt Dr. Helmut Gudat, Vorsitzender der Kreisstelle, „die Belastung für ein einzelnen Arzt wird sich durch die Neuordnung kaum verändert.“

Fallzahlen und Geografie seien Argumente für den neuen Zuschnitt, erläutert Dirk Skalla, Notdienst-Leister der KVNO. Das St. Johannes besuchten in den vergangenen drei Jahren 43.518 Patienten, 22.625 waren es am Bethesda, während die Resonanz am Johanniter (19.348) und St. Anna (23.933, davon etwa die Hälfte HNO-Fälle) geringer blieb.

Vor einer Neuordnung steht auch der fachärztliche Notdienst. Die Augenärzte finden Duisburger ab Juli am Uniklinikum in Essen, auch für Kinder- und HNO-Fachärzte kündigt die KV eine neue Struktur an.