Duisburg. Nach vermehrten Beschwerden plant die Stadt Duisburg nun mit der DVG eine Schwerpunktaktion zur Kontrolle der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen.

Die Stadt Duisburg will die Einhaltung der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen kontrollieren. Eine Schwerpunktaktion sei gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) geplant, teilte Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Nachfrage der Redaktion mit. Der Grund: Zuletzt habe es auf einigen wenigen Linien vermehrt Fahrgäste gegeben, die sich nicht an die Regeln halten.

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Vor rund drei Wochen hatte diese Redaktion über Gruppen von Jugendlichen berichtet, die ohne Schutzmasken erst den U-Bahnhof des Duisburger Hauptbahnhofs heimgesucht und anschließend Bahnen der 903 geentert hatten. Damals betonte die Stadt noch, zwar an Haltestellen „im Rahmen der täglichen Präsenz im Stadtgebiet“ zu kontrollieren, aufgrund fehlender Beschwerden aber nicht in Bussen und Bahnen. So hat es bisher überhaupt keine Sanktionen seitens des Ordnungsamts, kein einziges Bußgeld in Höhe von 100 Euro, im ÖPNV gegeben. Ohnehin hat die Stadt bislang insgesamt nur drei Verstöße gegen die Maskenpflicht geahndet und Verwarnungsgelder in Höhe von jeweils 50 Euro ausgesprochen.

Duisburg: Proppenvolle Bahn der Linie 903 und einzelne Fahrgäste auch noch ohne Schutzmaske

Dies könnte sich nun also mit der geplanten Aktion ändern. Dies wird auch die Duisburgerin wohlwollend zur Kenntnis nehmen, die der Redaktion ein Foto gemailt hat, das beim Betrachter in Corona-Zeiten sofort für ein ungutes Gefühl sorgt: Es zeigt ein proppenvolles Abteil der Linie 903 mit einzelnen Fahrgästen ohne Mund-Nase-Bedeckungen – erst kürzlich aufgenommen gegen 21.30 Uhr auf dem Weg vom Hauptbahnhof nach Hamborn.

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Gleichwohl sagt die Stadt, dass sich die meisten Menschen an die Maskenpflicht halten. Dies betont auch die DVG, die entsprechende Kontrollen über ihre Ticketprüfer auf allen Linien intensiviert hat. Sie können im Gegensatz zum Ordnungsamt keine Bußgelder verhängen, aber Fahrgäste ohne Masken zumindest von Haltestellen oder aus Bussen und Bahnen entfernen.

DVG: Über 98 Prozent tragen einen Mund-Nasen-Schutz

Dies sei, sagt Kathrin Naß, Sprecherin des Verkehrsunternehmens, allerdings bei der überwältigen Mehrheit bisher überhaupt nicht nötig gewesen. „Über 98 Prozent der Fahrgäste tragen einen Mund-Nasen-Schutz“, sagt sie und gibt ein Beispiel: „Am 18. Mai haben wir 1600 Fahrgäste kontrolliert und 30 auf die Maskenpflicht angesprochen. Die meisten hatten teilweise nur den Mund bedeckt. Wir haben sie freundlich darauf hingewiesen, den Schutz auch über die Nase zu ziehen, was sie dann auch taten“, so Naß. „Nur drei bis fünf Fahrgäste trugen keine Maske, die dann den Bus oder die Bahn verlassen mussten.“

Die Betroffenen hätten überwiegend verständnisvoll reagiert. „Polizei und Ordnungsamt mussten wir bisher nicht hinzuziehen“, so Naß.

DVG über volle Bahnen bei insgesamt weniger Fahrgästen

Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten sind laut DVG derzeit etwa nur 50 bis 60 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste unterwegs. Volle Bahnen, gerade zu Hauptverkehrszeiten, seien trotzdem nicht zu verhindern.

Dann könne auch der nötige Abstand nicht eingehalten werden, so DVG-Sprecher Ingo Blazejewski. „Aber gerade deshalb gibt es die Maskenpflicht, an die sich zum Glück die allermeisten Fahrgäste halten.“