Duisburg. Nach mauen Wochen begrüßen die Duisburger Gastronomen die weiteren Lockerungen der Corona-Regeln ab 30. Mai. Das sagt Marc Weber (Dehoga).

Die Corona-Pandemie macht den Gastronomie-Betrieben in Duisburg massiv zu schaffen. Zwar dürfen sie seit dem 11. Mai wieder öffnen. Doch die bisherigen Auflagen hatten dazu geführt, dass einige Gastronomen von dieser Möglichkeit gar keinen Gebrauch gemacht haben. Andere klagen über Diskussionen mit teils uninformierten Gästen, die etwa eine Geburtstagsparty feiern wollen, und vor allem über mangelnden Umsatz. Dies bestätigte Marc Weber, Vorsitzender der Dehoga-Kreisgruppe Duisburg, auf Nachfrage der Redaktion. „Ich kenne eine Bar, die schon komplett aufgegeben hat.“ Er begrüßt deshalb die politisch beschlossenen Lockerungen ab dem 30. Mai.

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Dann dürfen bis zu zehn Personen, die nicht aus nur aus einer Familie oder zwei häuslichen Gemeinschaften stammen, ohne Mindestabstand gemeinsam an einem Tisch sitzen. „Das ist ein Riesenschritt für uns“, sagt Weber, der das Webster am Dellplatz betreibt. „Bei bundes- und landesweiten Dehoga-Umfragen haben zuletzt nur sechs bis sieben Prozent der Kollegen angegeben, derzeit wirtschaftlich arbeiten zu können. In Duisburg dürfte es noch schlimmer sein, weil wir hier viel von Geschäftsreisenden profitieren. Das waren bei mir gut 50 Prozent der Gäste unter der Woche. Das ist alles weggefallen. Ich hab bei parallel laufenden Kosten aktuell nur 20 Prozent des sonstigen Umsatzes.“

Meldung von Corona-Fällen nach Restaurantbesuch im Landkreis Leer schlug zusätzlich ins Kontor

Dazu kam die Meldung von vielen Corona-Fällen nach einem Restaurantbesuch im ostfriesischen Landkreis Leer, die bundesweit Schlagzeilen gemacht hat. Davon ist Duisburg bisher zwar verschont geblieben, beziehungsweise nichts bekannt. Allerdings hat es am vergangenen Donnerstagabend unschöne Szenen in einem Hamborner Lokal bei einer gemeinsamen Corona-Kontrolle des Ordnungsamts mit der Polizei gegeben. Am Ende eskalierte die Situation. Fünf Polizisten wurden verletzt. Es gab 42 Verstöße gegen das Kontaktverbot, und gegen den Betreiber des Lokals wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Laut Stadt hatte es zuvor bei 50 solcher Kontrollen in der Gastronomie keine einzige Beanstandung gegeben.

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Solche Schlagzeilen können die Duisburger Gastronomen in ihrer derzeitigen Lage gar nicht gebrauchen. Was den Umsatz betrifft, sagt Weber, haben sich fast alle von ansatzweise normalen Verhältnissen verabschiedet, so lange es noch keinen Impfstoff für die Bevölkerung gibt. Er fordert deshalb finanzielle Hilfen. „Viele Gastronomen machen Schulden, haben aber die Hoffnung, dass sie diese Zeit überstehen. Um wirklich planen zu können, um wirklich zu wissen, ob es sich für einige noch lohnt durchzuhalten, brauchen wir von der Politik jetzt eine Entscheidung mit konkreten Zusagen.“