Duisburg. Coronavirus: Weil der Gastronom Daniel Riedel die „Lindenwirtin“ schließen muss, spendet er frische Waren an die Tafel. Lieferservice ab Montag

Gestern hatte Daniel Riedel noch vor, bis 18 Uhr zu öffnen, dann kam gegen 14 Uhr die Meldung aus Düsseldorf, dass nur noch bis 15 Uhr geöffnet werden darf. „Das war für uns Gastronomen eine Überraschung“, sagt der Inhaber des Traditionsrestaurants Lindenwirtin an der Mülheimer Straße. Nachdem bereits in den letzten zwei Wochen die Hälfte der Reservierungen storniert wurden, „weil die Verunsicherung wegen Corona groß war“, jetzt dann diese Nachricht. Und nun? Daniel Riedel schließt erst einmal von Heute an bis bis Sonntag seinen Betrieb, um einen Liefer- und Abholservice vorzubereiten. „Wir werden unsere Karte reduzieren, brauchen deshalb nicht so viele Lebensmittel“, sagt Riedel.

Aber was tun mit den schon eingekauften Lebensmitteln? „Es ist zu schade, alles wegzuschmeißen, einfrieren können wir nichts, weil die Zutaten frisch verarbeitet werden“, erklärt Daniel Riedel, der das Restaurant 2018 in 5. Generation übernommen hat. Er rief bei der Duisburger Tafel.

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Und die kam gerne vorbei. Nachmittags übergaben Riedel und seine Frau Pia Sapsarn, die das Thai-Restaurant am Kuhlenwall betreibt und ebenfalls wegen Corona schließen muss, die Lebensmittel zwei Mitarbeitern der Duisburger Tafel. Die ist froh über jede Spende, die sie in diesen Tagen bekommt. Zwar sei noch niemand ohne Essen nach Hause gegangen, wie Geschäftsführer Günter Spikofski sagt. Dies liege aber an vielen verlässlichen Unterstützern. Zusatzspenden werden gerne genommen.

Daniel Riedel und seine Frau hoffen wie alle Restaurantbesitzer, dass sie in vier Wochen wieder richtig öffnen können und der wirtschaftliche Schaden nicht zu groß wird. Löhne für die festangestellten Mitarbeiter, Pacht, Strom – „die Kosten laufen weiter.“ Auf Kündigungen will Riedel verzichten. Die Aushilfen hat er allerdings nach Hause schicken müssen. „Wir verstehen die Maßnahmen und auch die Gäste, die in den vergangenen Tagen aus Angst vor Corona weggeblieben sind“, sagt Daniel Riedel. Aber die Zwangspause dürfe nicht zu lange dauern. Das Problem derzeit sei einfach die Ungewissheit. „Und ständig ändert sich was. Ständig gibt es neue Mails, neue Infos, Verschärfungen der Verordnungen.“ Dies alles erschwere die Situation noch zusätzlich.

Zur Überbrückung will das Gastronomenpaar nun den Abhol- und Lieferservice aufbauen. „Ich hoffe, dass ich Montag starten kann“, sagt Riedel. Bestellungen könnten telefonisch aufgegeben werden. Den Lieferservice will Riedel vor allem auch für seine älteren Gäste einrichten, „die jetzt nicht mehr so raus können.“

Infos: 0203-333370 (Lindenwirtin), 0203-4838628 (Samui)

www.duisburgs-lindenwirtin.de