Duisburg. Die Kirchen in Duisburg feiern nach der Corona-Pause ihre ersten Gottesdienste. Gläubige müssen sich für einen Platz in der Kirche anmelden.

Nach der Corona-Zwangspause sind „richtige“ Gottesdienste in Kirchen wieder erlaubt – zwar unter strengen Auflagen, aber immerhin. Für die katholische und evangelische Kirche in Duisburg heißt das aber nicht, dass sofort wieder in allen Gotteshäusern Regelbetrieb herrscht, nur langsam und nicht in allen Kirchen können sich die Gläubigen wieder zum Gebet treffen.

Die meisten Duisburger Kirchen starten Pfingsten in den „Präzensbetrieb“

In der Kirche St. Michael in Duisburg ist jede zweite Bank komplett gesperrt, grüne Klebepunkte markieren jeden Sitzplatz in den geöffneten Bänken.
In der Kirche St. Michael in Duisburg ist jede zweite Bank komplett gesperrt, grüne Klebepunkte markieren jeden Sitzplatz in den geöffneten Bänken. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auch interessant

„In den evangelischen Kirchen ist der Stand der Dinge ganz unterschiedlich“, erklärt Rolf Schotsch, Pressesprecher des Kirchenkreises. Jede Gemeinde habe ihr eigenes Konzept vorgelegt. „Alle halten sich an Vorschriften zu Desinfektionsmitteltn, Masken und Abstand in den Bänken“, so Schotsch.

Ähnliches berichtet auch die Sprecherin der katholischen Stadtkirche, Eva Wieczorek-Auer. „Die Stadt Duisburg hat darum gebeten, von Messen Abstand zu nehmen, weil die Zahlen in Duisburg sich nicht so positiv entwickeln wie andernorts“, erklärt sie, deswegen hätten die Gemeinden bis jetzt auch von Gottesdiensten abgesehen, in der Großpfarrei Judas Thaddäus im Stadtsüden werden beispielsweise auch an Pfingsten noch keine Messen gefeiert.

Anderswo geht es aber schon jetzt weiter, zum Beispiel in der Pfarrei Liebfrauen. Ab dem Pfingstwochenende, also dem 30. und 31. Mai, gibt es in St. Gabriel, St. Ludger, St. Michael, St, Joseph und Christus König samstags oder sonntags Messen mit Kommunion, die Karmel-Kirche feiert auch wieder, allerdings nur Wortgottesdienste. Die Duisburger können aber nicht einfach so in die Kirche spazieren: Neben Maskenpflicht, Abstandsgebot und Gesangsverbot müssen sich die Gläubigen vorab im Gemeindebüro telefonisch für einen Gottesdienst anmelden. „Spontane Besucher können leider nicht eingelassen werden, weil wir sonst die notwendigen Abstände nicht garantieren können“, erklärt Pfarrer Christian Schulte, das Platzangebot in den Kirchen sei begrenzt.

Keine Gottesdienste im Juni in Obermeiderich

Wasser, Wein und Desinfektionsmittel: Auch in der Duisburger Kirche St. Michael verändert der Coronavirus eine ganze Menge.
Wasser, Wein und Desinfektionsmittel: Auch in der Duisburger Kirche St. Michael verändert der Coronavirus eine ganze Menge. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auch interessant

Die evangelische Gemeinde in Obermeiderich verzichtet im Juni dagegen ganz auf Gottesdienste – zumindest auf „Präzensgottesdienste“, im Internet werden weiterhin Onlinegottesdienste gefeiert. Anders sieht das zum Beispiel in der Bonhoeffergemeinde in Obermarxloh und in der Versöhnungskirche Großenbaum aus. Die feiern am Pfingstmontag, 1. Juni, jeweils um 10 Uhr einen Gottesdienst. Wie in der katholischen Liebfrauengemeinde müssen sich die Gläubigen in Obermarxloh vorher im Gemeindebüro anmelden. In Großenbaum können die Duisburger zwar so kommen, müssen sich aber vor Ort in eine Namensliste eintragen. „Damit wir im Infektionsfall nachvollziehen können, wer da war“, erklärt Rolf Schotsch, ergänzt aber sofort: „Die Liste wird nur eingesehen, wenn wirklich etwas passiert. Wir nehmen den Datenschutz sehr ernst.“

Am folgenden Sonntag, 7. Juni, starten die evangelischen Kirchen in Hamborn und Wanheim auch wieder in den Gottesdienstbetrieb, beide allerdings ebenfalls nur mit vorheriger Anmeldung. Die Großenbaumer Gemeinde steigt dann ebenfalls wieder in den Präzensbetrieb ein, behält aber die Namensliste wie am Pfingstmontag weiterhin bei.

Kein einheitlicher Plan in Sicht

Trotz der Lockerungen und den ersten Präsenzgottesdiensten bleibt die Lage in den Kirchen weiter ungewiss. Allen Gläubigen empfiehlt sich deshalb, regelmäßig einen Blick auf die Internetseiten der evangelischen und katholischen Kirche zu werfen.