Duisburg. Pfarrer Roland Winkelmann schreibt in seinem Wort der Zuversicht über Verschwörungstheorien und Vertrauen in der Corona-Krise.
Vertreter der Kirchen in Duisburg schreiben für unsere Redaktion in der Corona-Krise seit Ende März einmal wöchentlich als Gastbeitrag das „Wort der Zuversicht“. Das folgende „Wort der Zuversicht“ hat Pfarrer Roland Winkelmann geschrieben, Stadtdechant der Katholischen Kirche Duisburg.
„Es ist unfassbar, wieviel Dummheiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus derzeit verbreitet werden. Da soll das Virus von Bill Gates in einem Geheimlabor entwickelt und vorsätzlich in Umlauf gebracht worden sein, um mit längst entwickelten Impfstoffen Milliarden zu verdienen. Andere meinen, die neue Mobilfunktechnologie 5G sei mit ihrer Strahlung schuld an der Verbreitung des Virus. Oder die Existenz des Virus wird schlichtweg geleugnet. Auch die Theorie, das Virus könne durch Wasser trinken und gurgeln oder heiße Bäder aufgehalten, sogar abgetötet werden, kursiert.
Glauben SIE etwas davon? Hoffentlich nicht!
Doch wem können wir in dieser Krise glauben und vertrauen? Viele sind skeptisch, ob sie den Wissenschaftlern vertrauen können, denn die sprechen nicht immer mit einer Stimme und haben so manches Mal heute eine andere Meinung als gestern. Doch sie stehen ja auch vor einer ganz neuen Herausforderung und lernen Tag für Tag dazu. Glaubwürdig werden sie dadurch, dass sie ihre Meinungen und Meinungsänderungen gut begründen und zur öffentlichen Diskussion stellen.
Vertrauen wir ihnen, vertrauen wir den unabhängigen Medien, die immer wieder kritisch hinterfragen und Wissen vermitteln. Vertrauen wir der Politik, deren Ziel es ist, Schaden abzuwenden.
Zu den Gaben des Heiligen Geistes, dessen Fest wir Pfingsten feiern, gehören Verstand und Erkenntnis. In diesem Jahr haben wir allen Grund, diese ganz besonders zu erbitten.“
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