Duisburg-Wanheim. 15.000 Quadratmeter wird die neue Logistikhalle des Duisburger Hafens vor Tiger & Turtle groß. Politik wirft Hafen-Boss Erich Staake Ignoranz vor.

Die Logistikhalle des Duisburger Hafens vor Tiger & Turtle wächst rasant in die Höhe, die Aussicht auf die Sehenswürdigkeit von der Ehinger Straße aus hat sich drastisch verändert. Die Politik fühlt sich übergangen, Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske kritisiert Hafen-Chef Erich Staake deutlich.

„Selten habe ich ein Bauvorhaben in Duisburg in solch rasantem Tempo fortschreiten sehen wie das am Fuße von Tiger & Turtle“, sagt Lieske. 15 Meter hoch soll die neue Halle werden, 200 Meter lang, 75 Meter breit. Der freie Blick auf die weltweit bekannte Landmarke Tiger & Turtle ist damit passé.

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Erst kurz vor Baubeginn war das Vorhaben des Duisburger Hafens publik geworden. Die Bezirksvertretung Süd verabschiedete daraufhin parteiübergreifend und einstimmig einen Antrag, demzufolge Oberbürgermeister Sören Link und Hafen-Chef Erich Staake eine andere, für Logistik und Kunstwerk verträgliche Lösung finden sollten. Doch dazu kam es nicht.

Duisburg: Hafen ignoriert die Politik in Bezug auf die neue Logistikhalle

„Ich bin zutiefst enttäuscht, dass es keinerlei Reaktion seitens Herrn Staake von der Hafen AG gegeben hat“, sagt Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske, die den Antrag in die Bezirksvertretung eingebracht hatte. Das war im März. Eine Reaktion des Hafens sei bis jetzt, fast zwei Monate später, nicht erfolgt: Stattdessen lässt Duisport Bagger und Beton sprechen.

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Mit der Corona-Krise könne das nichts zu tun haben, findet Beate Lieske. Immerhin habe Staake auch Zeit gehabt, einen der ersten Züge aus Wuhan nach Wiederanlaufen der Verbindung persönlich in Duisburg zu begrüßen. „Da kann ich kaum glauben, dass keine Zeit gewesen ist, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um über konstruktive Gestaltungsabsichten zu informieren. Das geht nämlich auch in Corona-Zeiten digital ganz hervorragend.“