Duisburg. Die Corona-Pandemie macht es schwer, Dinge weit im Voraus zu planen. Die Duisburger Narren sind sich jedoch sicher: Eine Session wird es geben.

Nicht einmal drei Monate ist es her, dass die Duisburger Narren dicht gedrängt am Straßenrand auf die Ankunft des Rosenmontagszugs warteten, um kiloweise Kamelle zu fangen, nicht zuletzt die des Prinzen und seines Gefolges. Ob sich diese Bilder im kommenden Jahr wiederholen, weiß aufgrund der Corona-Pandemie niemand, auch nicht der neue Duisburger Prinz Tobias Schneider und die Organisatoren des Duisburger Karnevals. Dennoch planen sie die Session und stellen klar: „Wir werden definitiv Karneval feiern!“

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Optimistisch sind die Narren von Natur aus. Und deswegen plant Michael Jansen, Vorsitzender des Hauptausschusses Duisburger Karneval, von Beginn an mit drei Szenarien: „Plan A ist, dass wir Karneval wie gewohnt feiern können, mit vollen Sälen und einem Rosenmontagszug am 11. Februar. Das können wir aber überhaupt nicht abschätzen, weil niemand weiß, was im November oder Januar los ist“, sagt er.

Hauptausschuss Duisburger Karneval: Eine Session wird es definitiv geben

Deshalb bereiten die Karnevalisten auch eine Session mit reduzierten Veranstaltungen vor, bei denen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden müssen. „Die dritte Möglichkeit ist, ist dass wir keine Veranstaltungen und gegebenenfalls auch keinen Rosenmontagszug haben werden. Für diesen Fall überlegen wir uns, wie wir anders Begeisterung entfachen können. Denn der Karneval beinhaltet einen großen sozialen Aspekt, den wir beibehalten wollen“, sagt Jansen. Fest stehe nur: „Karneval wird sicher anders als gewohnt, aber eine Session wird es auf jeden Fall geben.“

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Ein Gedanke sei, die Präsenz des Prinzen in den sozialen Medien zu erhöhen. „Dann finden viele Auftritte eben nur über den Bildschirm statt“, sagt Jansen und fügt lachend hinzu: „Das diesjährige Motto, ,Smartcity als Dialog, uns’ Karneval bleibt analog´ wird so ad absurdum geführt.“ Für die Kosten spiele es keine Rolle, sich bereits jetzt Gedanken zu machen. Im Zweifel haben wir ein bisschen Hirnschmalz verbraucht“, sagt Jansen.

Duisburger Sessionsmotto soll der Pandemie angepasst werden

Vor Oktober werde es aber keine finale Entscheidung geben. „Aber wenn die Weihnachtsmärkte öffnen dürfen, können wir auch Karneval feiern. Bis dahin müssen wir abwarten“, meint Jansen. Das Motto für die neue Session steht ebenfalls noch nicht fest, es wird traditionell am Abend der Prinzenwahl bekannt gegeben. Es soll aber etwas mit der Pandemie zu tun haben.

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„Das Thema können wir nicht wegwischen, etwas mit ,Duisburg kunterbunt´ passt nicht“, so Jansen. „Es muss etwas Lebensbejahendes sein – so lebensbejahend, wie der Karneval ohnehin schon ist.“ Die Session für Prinz Tobias Schneider einfach zu verlängern, falls sie doch ins Wasser fallen sollte, ist jedoch keine Option.

Rosenmontagszug 2016 wegen eines Sturms abgesagt

„Die Warteliste für den Thron reicht über vier bis fünf Jahre im Voraus. Sollte der Rosenmontagszug nicht stattfinden, werden wir sicherlich einen Weg finden, dass der Prinz von 2021 im darauffolgenden Jahr ebenfalls eingebunden werden kann. Da müssen wir flexibel sein“, sagt Jansen. Und fügt im Bezug auf den wegen eines Sturms 2016 abgesagten Zug hinzu: „Ich habe gesehen, wie ein gestandener Mann in Tränen ausbrechen kann, wenn man ihm den Rosenmontagszug nimmt. Das will ich nicht erneut erleben.“