Duisburg. Tränen der Freude und der Trauer: Prinz Sascha I. spricht über seine persönlichen Tops und Flops in der Duisburger Karnevalssession.

Die Stimme ist merklich angeschlagen. Kein Wunder, unzählige Karnevalslieder hat Prinz Sascha I. aus Duisburg in den vergangenen Monaten geschmettert, unzählige Male „Helau“ gerufen – zuletzt auf dem Rosenmontagszug. Danach wurde der 43-Jährige bei der Party im Festzelt offiziell verabschiedet. An Aschermittwoch fliegt der Oberjeck, hauptberuflich Vertriebsleiter des Audi-Zentrums Duisburg, allerdings noch mit Gefolge nach Teneriffa zum dortigen närrischen Treiben samt Umzug. Bevor sich Sascha I. für sechs Tage in Richtung Kanaren verabschiedet, sprach er mit der Redaktion über seine persönlichen Tops und Flops in der Duisburger Session.

Prinz Sascha I. und seine Tops in der Duisburger Session

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„Das absolute Highlight war für mich die offizielle Prinzenkürung in der Mercatorhalle“, sagt der 43-Jährige. „Der Einmarsch mit der Prinzengarde war der absolute Wahnsinn. Das ging unter die Haut und wird mir ewig in Erinnerung bleiben.“

Danach kommen für ihn die Auftritte in den verschiedenen Duisburger Seniorenheimen. „Es gibt wenige Termine, bei denen dir so viele positive Emotionen entgegengebracht werden und dir so viele glückliche Menschen begegnen.“ Er erinnert sich an eine besonders prägende Unterhaltung mit einer älteren Dame. „Sie hat mir erzählt, dass sie in Düsseldorf geboren wurde, dort gelebt hat und nun in einem Duisburger Altenheim sterben wird. Aber sie hat Karneval im Blut und sich unheimlich über den Prinzenorden gefreut.“

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Höhepunkte seien für ihn außerdem sein „Heimspiel“ bei der KG „Alle Mann an Bord“ sowie die Sitzungen bei der 1. Großen KG Rot-Weiß Hamborn Marxloh und KG Südstern Serm gewesen – bei den Vereinen, wo drei seiner Paginnen zu Hause sind. „Da hatten wir überall eine unglaubliche Stimmung“, sagt der Prinz. „Das gilt natürlich auch für den Rosenmontagszug, den ich emotional noch gar nicht richtig verarbeitet habe.“

Ein dickes Lob zollt er auch der Prinzengarde, die ihn zuletzt täglich begleitet hat. „Das alles zu organisieren, war schon einfach top.“

Prinz Sascha I. und seine Flops in der Duisburger Session

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Was die Flops in der Duisburger Session betrifft: Da fällt Sascha I. sofort der wegen einer amtlichen Unwetterwarnung abgesagte Kinderkarnevalszug in Hamborn ein. „Das war schon richtig doof und hat uns ganz schön weh getan“, so der 43-Jährige. „Die Kinder haben bitterlich geweint. Auch der ausgefallene Zug in Serm war hart.“

Nach dem Rosenmontagszug habe er persönlich noch einmal „literweise Tränen“ vergossen – bei der offiziellen Verabschiedung im Festzelt. „Der gesamten Crew war mit einem Schlag klar, dass es nun vorbei ist“, sagt der Oberjeck. „Vor drei Jahren sind wir das Prinzenprojekt gemeinsam angegangen. Wir haben so viele Monate zusammen verbracht. Das alles werde ich sehr vermissen.“

So wird Sascha I. an Aschermittwoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Flieger nach Teneriffa steigen. Vom aktuell ebenfalls auf der Kanareninsel grassierenden Coronavirus will er sich nicht Bange machen und es dort noch einmal ordentlich krachen lassen.

Der Prinz und sein Gefolge

Prinz Sascha I. heißt mit Nachnamen Wulf. Er ist Vizepräsident der KG Alle Mann an Bord von 1955. Wilfried Schmitz und Oliver Kersten dienten ihm in der närrischen Zeit als Hofmarschall. Paginnen waren Pia Löv, Laura Junghänel, Kristina Schriewer und Angela Krone.

Schmitz wird als Einziger übrigens nicht mit zum Straßenkarneval nach Teneriffa reisen. Der 67-Jährige nimmt sich nach den turbulenten vergangenen Monaten eine wohlverdiente Auszeit.