Duisburg. Das Besuchsverbot in Altenpflegeheimen ist ab Sonntag, 10. Mai, gelockert. So umfangreich gestalten sich die Vorbereitungen in Duisburg.
Die Lockerung des Besuchsverbots in den Altenpflegeheimen ab Sonntag, 10. Mai, ist bei den Trägern in Duisburg mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Die deutlichste Kritik äußerte Ulrich Christofczik, Vorstand im Evangelischen Christophoruswerk, der die Entscheidung des Landes für voreilig, schlecht vorbereitet und gefährlich hält. Der stadtweit größte Träger mit insgesamt acht Einrichtungen hat allein für sein Seniorenzentrum in Röttgersbach mit 80 Bewohnern 45 Besuchsanmeldungen.
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„Die Anspannung unter den Pflegern ist groß. Die Senioren werden sich eine halbe bis maximal eine Stunde mit ihren Angehörigen treffen können“, sagt Sprecher Uwe Stoffels vor Sonntag. „Wir haben in all unseren Häusern Schutzmaßnahmen getroffen. Beim Jochen-Klepper-Haus in Obermeiderich haben wir draußen Pavillons mit Tischen aufgestellt und außerdem einen großen Veranstaltungssaal vorbereitet. Ansonsten arbeiten wir zum Teil mit Spuckwänden, organisieren aber weiter auch die bewährten Treffs am Fenster.“
Malteser in Duisburg: „Die Termine sind in den meisten Häusern bereits gut ausgebucht“
Gut vorbereitet fühlen sich die Malteser mit insgesamt sechs Wohn- und Pflegeeinrichtungen in Duisburg. „Allerdings wäre aus unserer Sicht eine Lockerung des Betretungsverbots unter der Woche, mit etwas geringerem Besucherandrang, sinnvoll gewesen“, erklärt Sprecherin Olga Jabs. „Die Termine sind in den meisten Häusern bereits gut ausgebucht.“
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Die Besuche finden demnach jeweils in einem extra dafür eingerichteten Raum statt. „Je nach Pflegeeinrichtung ist das in der Regel die Cafeteria, in der die Tische weit genug auseinandergezogen sind, oder der Andachtsraum“, so Jabs. „Ein Mitarbeiter wird die Bewohner in den Besuchsraum begleiten, um zu verhindern, dass sie die gleichen Wege nutzen wie die Besucher.“ In den Pflegeeinrichtungen, in denen auch der Zugang zur Terrasse nah am Eingang liegt, werden laut Jabs auch Besuche an der frischen Luft ermöglicht.
Altenheime in Duisburg müssen einige Auflagen erfüllen
Die Caritas wird im Altenheim St. Josef in Hamborn die alte ungenutzte Cafeteria zum Besuchsraum umfunktioniert. Sie sei von zwei Seiten getrennt voneinander begehbar und erfülle damit die Auflagen. Dies gelte in der Einrichtung St. Clemens in Kaßlerfeld für den großen Saal, der vor Corona-Zeiten für Gruppenveranstaltungen genutzt wurde. Beide Wohnheime lassen Besuche nur nach vorheriger Terminvergabe, aber von Bettlägerigen für diesen Sonntag noch gar nicht zu.
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Awo-Geschäftsführer Veysel Keser verweist darauf, dass im besonders von Corona-Fällen betroffenen Awocura-Seniorenzentrum im Schlenk grundsätzlich noch keine Besuche möglich sind. In den anderen Einrichtungen seien entsprechende Vorkehrungen getroffen worden. „Zugleich appelliere ich an alle Besucher, sich eigenverantwortlich und zurückhaltend zu verhalten“, so Keyser.