Die Mai-Kundgebung des DGB Niederrhein war wegen Corona anders, virtuell – aber trotzdem bewegend. Der Kampf für faire Arbeit wird härter.

Es war ein Experiment. Corona geschuldet, verlagerte der DGB Niederrhein die 1. Mai-Kundgebung ins Netz. Erstmals in der Duisburger DGB-Geschichte gab es keine Reden vor zigtausenden Menschen, keinen Plausch am Rande, keine Maifeier. Dafür aber eine virtuelle Feier, die anders war – aber trotzdem bewegend.

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Klar: Eine Atmosphäre, wie sie zuletzt 15.000 Menschen im Landschaftspark Nord auf der Mai-Kundgebung im vergangenen Jahr erleben konnten, ist durch kein digitales Format zu ersetzen. Doch mit den Videobotschaften, Fotoaktionen und einem kurzen Film haben die Gewerkschafter eine Online-Kundgebung auf die Beine gestellt, die genau in diese schwierige Zeit passt.

Experiment gelungen!

Eine erst gemeinte Wertschätzung muss sich auch auf dem Konto bemerkbar machen

Dieser 1. Mai hat gezeigt: Einen Weg, Solidarität zu zeigen, gibt es immer. Auch auf Abstand. Die Gewerkschaften sind für die Arbeitnehmer mit Blick auf die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit wichtiger denn je. Über 3100 Betriebe in Duisburg haben Kurzarbeit angezeigt, die Arbeitslosenquote steigt, die Jobangebote gehen zurück.

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In dieser Situation wird der Kampf der Gewerkschaften für faire Arbeit und Löhne noch härter werden, als er eh schon ist. Der Applaus für die Pfleger, Krankenschwestern, Verkäufer und allen Beschäftigten in den sogenannten systemrelevanten Berufen ist ein schönes Zeichen. Aber eine ernst gemeinte Wertschätzung muss sich für die Beschäftigten auch auf dem Konto bemerkbar machen. Erst das ist gelebte Solidarität!