Duisburg. Die Corona-Krise trifft Duisburg hart: Jede dritte Firma ist in Kurzarbeit. Zudem steigt die Arbeitslosenquote, aber weniger stark als in NRW.

Die Corona-Krise spiegelt sich jetzt auch in den Zahlen der Arbeitsagentur wider: Seit Anfang März haben 3159 Unternehmen in Duisburg Kurzarbeit angemeldet. Betroffen davon sind 32.565 Mitarbeiter. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit stark gestiegen. Und: Die Anzahl an freien Stellen bricht ein.

Die Kurzarbeit in Duisburg habe „einen historischen Höchststand erreicht“, sagt Astrid Neese, die scheidende Geschäftsführerin der Duisburger Arbeitsagentur. Betroffen ist zurzeit gut jedes dritte der 8800 Duisburger Unternehmen. Neese bezeichnet es als positiv, „dass dieses Kriseninstrument von den Duisburger Firmen intensiv genutzt wird. Es sichert den Arbeitsplatzerhalt und verhindert einen noch höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit.“

Arbeitslosenquote in Duisburg steigt um 7,4 Prozent – weniger stark als in NRW

Der fällt ohnehin schon hoch aus: 30.086 Arbeitslose zählt die Duisburger Arbeitsagentur für den April, 2066 mehr als im Vormonat. Das entspricht einem Anstieg um 7,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöht sich damit von 10,9 Prozent im März und auch im April 2019 auf nun 11,7 Prozent im April 2020.

Im Vergleich zu NRW steht Duisburg mit diesem Anstieg noch vergleichsweise gut dar: Hier erhöhte sich die Arbeitslosenquote um fast 11 Prozent.

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Besonders betroffen vom aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit sind Ausländer und Ältere. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer erhöhte sich auf 13.011, das sind 13,9 Prozent mehr als im April 2019 und 7,1 Prozent mehr als im März. Bei den Arbeitslosen über 50 Jahren stieg die Quote um 7,7 Prozent auf 8727 Menschen, 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Unternehmen in Duisburg melden 42 Prozent weniger freie Stellen

Der April ist der erste Monat, in dem sich die Corona-Krise voll auf die Zahlen der Arbeitsagentur auswirkt. Damit einher geht auch ein massiver Einbruch bei den gemeldeten freien Stellen in Duisburg: Um 42 Prozent ist die Zahl im Vergleich zum März eingebrochen.

Im März wurden Arbeitsagentur und Jobcenter Duisburg noch 962 freie Stellen gemeldet, im April waren es nur noch 405. Im Vorjahr hatten die Arbeitgeber in Duisburg noch 1053 Stellen gemeldet.

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Arbeitsagentur Duisburg: Wer folgt auf Astrid Neese?

Mit den Arbeitsmarktzahlen für den April verabschiedet sich die bisherige Geschäftsführerin der Duisburger Agentur für Arbeit, Astrid Neese. Sie übernimmt zum 1. Mai den Posten der Beigeordneten für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales. Astrid Neese folgt in diesem Amt auf Thomas Krützberg. Er leitet fortan das städtische Immobilienmanagement IMD. Über Neeses Nachfolge bei der Arbeitsagentur wird in ihren Worten „zeitnah entschieden“.