Duisburg. Montag öffnet Duisburg wieder die Dienststellen für den gesteuerten Bürgerservice. OB Link: „Duisburg ist bisher gut durch die Krise gekommen.“
Die Stadt Duisburg öffnet ab Montag wieder einige Dienststellen für den Publikumsverkehr, darunter die Bürgerservicestationen und das Standesamt. Damit fährt die Verwaltung wieder langsam den Publikumsverkehr wieder hoch – „in Abstimmung mit den anderen Kommunen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. Nach Auswertung der Erfahrungen dieser ersten Öffnungsrunde und unter der Berücksichtigung der aktuellen Corona-Lage sollen in einem zweiten Schritt alle weiteren Verwaltungsbereiche für den gesteuerten Publikumsverkehr geöffnet werden.
Sören Link: „Wir können dankbar und stolz auf die letzte Zeit blicken“
„Duisburg ist bislang sehr gut durch die Krise gekommen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. Das liege daran, dass die Stadt Duisburg sich „früh und konsequent“ auf die Herausforderung vorbereitet haben, „zum Schutz der Bürger, und um die Struktur aufrechtzuhalten“, so Link. Man habe früh Allgemeinverfügungen durchgesetzt und früh informiert. „Viele Menschen stärken unseren Kurs“, ist der OB überzeugt. „Wir können dankbar und stolz auf die letzte Zeit blicken und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir müssen aber trotzdem verantwortungsvoll handeln und dürfen das Erreichte nicht aufs Spiel setzen“, sagt Sören Link. Durch „überstürzte Aktionen wie die Öffnung der Möbelmärkte“ sei nichts gewonnen. Sören Link forderte noch einmal „bundesweite Regelungen“, beispielsweise auch zur Maskenpflicht.
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In den vergangenen Woche hatte Sören Link immer wieder die Landesregierung für einen zögerlichen Kurs beim Erlassen von Anordnungen kritisiert, so bereits Mitte März, als die Diskussion um Kontaktsperren aufkam.
Appell an die Landesregierung, klare Ansagen zu den Erlassen zu machen
Und auch heute fand der OB deutliche Worte im Nachklang zu der Aussage von Ministerpräsident Armin Laschet am Wochenende in der Talksendung Anne Will, die Kommunen hätten sich auf eine erste Öffnung der Schulen nicht rechtzeitig vorbereitet. „Wenn die Landesregierung mit einem grottenschlechten Krisenmanagement nicht in der Lage ist, klare Anordnungen rechtzeitig zu übermitteln, ist nachvollziehbar, dass die Kommunen sich alleine gelassen fühlen“, erklärte Link. Der Oberbürgermeister und auch Schul,- und Sozialdezernent Thomas Krützberg wiederholten noch einmal ihren Appell an die Landesregierung, frühzeitig klare Ansagen an die Kommunen zu geben und „uns nicht im Regen stehen zu lassen,“ so Krützberg.
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Der Start in den Unterricht sei in der vergangenen Woche mit rund 7700 Schülern in Duisburg „gut gelungen“. Aber klar sei auch, dass es derzeit unmöglich sei, alle 49.000 Schüler in Duisburg zu unterrichten. Ab dem kommenden Donnerstag sollen die 4. Klässler und Schüler, deren Abschluss im nächsten Jahr ansteht, zurück in die Schule. Aber welche Fächer werden auf dem Stundenplan stehen? Auch hier fordert Krützberg, der am heutigen Donnerstag seinen letzten Arbeitstag als Beigeordneter der Stadt Duisburg hat, konkretere Vorgaben. Es könne nicht sein, dass Schulleiter erst montags darüber aufgeklärt werden, wie viele Schüler Donnerstag wieder in den Unterricht kommen, „und ob wie 30 Liter oder 3000 Liter Desinfektionsmittel an die Schulen bringen müssen“, erklärt Krützberg, der sich seine letzten „zwei Monate im Amt anders vorgestellt“ hatte.
1500 Bußgeldverfahren wurden bislang eingeleitet
Eines betonte der Verwaltungsvorstand auch noch einmal ganz deutlich: „Wir sind noch nicht durch“, sagte Ralf Krumpholz, Leiter der Krisenstabs. Bislang wirkten die Maßnahmen in Duisburg. Man habe seit dem 14. März ein lineares Plus in der Corona-Verlaufskurve, täglich 18 Neuinfizierungen im Schnitt. 819 Infizierte zählt die Statistik insgesamt in Duisburg, seitdem die ersten Fälle im März bekannt wurden. Aktuell gibt es 195 Infizierte, „an Spitzentagen waren es 280“, so Krumpholz. Es mussten nie mehr als 60 Corona-Infizierte stationär im Krankenhaus behandelt werden, davon nie mehr als 20 auf Intensivstationen. Auch die Zahl der 20 Todesfälle sei „relativ gering“, sagt Krumpholz. 6841 Corona-Tests wurden bislang in den Duisburger Testzentren Duisburg durchgeführt. Nachdem einige Betroffene zu Beginn der Corona-Krise bis zu einer Woche auf das Ergebnis warten mussten, „stehen die Ergebnisse mittlerweile in einem bis drei Tagen fest“, so Krumpholz. Dies alles zeige, „dass die Arbeit bislang erfolgreich war.“
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Dazu beigetragen habe auch, dass die Bürger sich zumeist an die Kontaktsperren halten. „Es ist eine hohe Akzeptanz zu spüren“, sagt Ordnungsdezernent Paul Bischoff. 1500 Bußgeldverfahren wurden bislang wegen Nichteinhaltung der Abstandsregeln eingeleitet, 24 bislang wegen Missachtung der Maskenpflicht. Die Ordnungsmitarbeiter seien aber weiterhin intensiv in den Stadtbezirken unterwegs.
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Beantragung von Parkausweisen wieder möglich
Sicher auch am Montag, wenn die Stadt wieder folgende Dienststellen für den gesteuerten Publikumsverkehr mit Terminvergaben öffnet: die Einbürgerungsstelle, die Ausländerbehörde, das Amt für Rechnungswesen und Steuern, das Straßenverkehrsamt und die Offenlagen der Bauverwaltung. Auch die Beantragung von Parkausweisen ist wieder möglich. Das Stadtarchiv ist bereits wieder geöffnet, ebenso die Stadtbibliothek.
Ohne Mundschutz und Termin kein Einlass
Für den Besuch der Dienststellen sind einige Regeln zu beachten. Termine können nur mit einem Mund-Nasenschutz bzw. einer Schutzmaske wahrgenommen werden und wenn diese zuvor telefonisch oder per E-Mail vereinbart wurden. Ohne Termin wird kein Einlass gewährt. Überall dort, wo es möglich ist, sollen die Anliegen nach Möglichkeit weiterhin telefonisch, per E-Mail oder per Post geklärt werden. So können Menschenansammlungen und Warteschlangen aufgrund der Ansteckungsgefahr vermieden werden.
Die Kontaktdaten der Dienststellen sind auf der Internetseite der Stadt Duisburg einsehbar oder können über das CallCenter der Stadt unter der Telefonnummer 0203/94000 erfragt werden. Viele Anliegen lassen sich auch online erledigen. Eine Übersicht hierzu gibt es auf der Homepage der Stadt Duisburg unter dem Stichwort Bürgerportal. Eine Online-Terminvergabe im Bereich der Bürgerservicestationen ist unter www.duisburg.de/termine möglich. Das Bezahlen von Dienstleistungen soll möglichst bargeldlos per EC-Karte erfolgen.