Duisburg. In der Innenstadt verkaufen etliche Geschäfte Mund- und Nasenschutze. Wir haben Händler und Kunden zur Nachfrage und den Preisen befragt.

Seit Montagmorgen müssen auch Duisburger in Geschäften, Bus und Bahn wegen der Maskenpflicht Mund-Nasen-Schutz tragen. In der Innenstadt fällt auf, wie viele Geschäfte inzwischen Masken verkaufen – auch einige, von denen man es nicht erwarten würde. Mangelware sind die Masken nicht mehr.

So waren in fast allen Apotheken der Innenstadt Masken erhältlich. Einzige Ausnahme: die "Mercator Apotheke", gegenüber vom Hauptbahnhof. "Unsere Lieferung hängt wohl bei DHL fest", sagt eine Verkäuferin. "Normalerweise haben wir immer welche."

In den Apotheken der City werden medizinische Einwegmasken ("OP-Masken") für etwa zwei Euro pro Stück und FFP2-Masken für je etwa zehn 10 Euro verkauft. Die "Einhorn Apotheke" bietet zudem eine dreilagige Stoffmaske von "Take Cair" an, die etwas mehr als doppelt so teuer ist wie eine OP-Maske.

Duisburg: Atemschutzmasken in etlichen Geschäften erhältlich

Ein 64-Jähriger, der sich solch eine Maske gekauft hat, sagt, dass er unter den Masken ständig schwitze, das störe. Aber "wenn Bund und Länder das beschließen, halte ich mich daran und erwarte, dass meine Mitmenschen es auch tun." Und für die paar Minuten in der Woche, die er mal rausgehe, um etwa zu besorgen, sei das "schon in Ordnung".

Die "Einhorn Apotheke" vertreibt außerdem Baumwoll-Masken der Änderungsschneiderei "Hemrin", sogenannte Behelfsmasken. Die Schneiderei selbst verkauft sie auch in ihrem Geschäft. Der 21 Jahre alte Verkäufer Mohammed Mohammed sagt: "Unsere Masken bestehen zu 100 Prozent aus Baumwolle. Man kann sie bei 70 Grad waschen und immer wieder verwenden." Fünf Euro kostet dort eine. Sonderlich hoch sei die Nachfrage an dem Tag nicht. "Wir haben heute erst sieben verkauft."

Masken mit doppeltem Futter

Einige Häuser liegt die Änderungsschneiderei "Die Goldene Schere" am Sonnenwall, wo sich eine Menschenschlange gebildet hat. Der Inhaber, Monir Hanna, 62, sagt: "Wir nähen die Masken mit doppeltem Futter.“ In den Zwischenraum könne man ein Tempo oder einen Teebeutel stecken, das erhöhe die Hygiene. Er habe heute schon 30 bis 40 davon verkauft. Der Preis: sechs Euro.

Eine 69 Jahre alte Kundin findet das "schon happig", aber sie sei ja mehrfach verwendbar, also besser als die OP-Masken. Doch gerne trägt sie sie nicht: “Jetzt bei der Wärme sind die Dinger schon unangenehm, sie jucken und die Brille beschlägt ständig."

Die Änderungsschneiderei "Die Nähstube" stellt Masken für Firmen und Bürger her. "Für die Volksbank haben wir welche aus einem medizinischen Stoff gemacht," berichtet der Inhaber Edip Utku. Das Material sei doppelt geklopft, also beschichtet, sehr fest und sicher. Auch Krankenhäuser würden zu seinen Kunden gehören. Eine Maske kostet acht Euro. Er bietet auch welche in leichteren Stoffen an, zum Beispiel Seide. Schon etwa 20 Kunden hätten seit dem Morgen zugegriffen.

Kundin: Maskenpflicht extrem sinnvoll

Eine Medizinstudentin, die drei Masken dort kauft, hält die Maskenpflicht für "extrem sinnvoll". Vielleicht könne man das soziale Leben weniger beschränken, wenn sich nun viele daran hielten. Zudem sei die Maske ein Signal an das Umfeld: "Pass auf, halte Abstand." Doch sie sei auch hinderlich im sozialen Umgang. "Menschen übermitteln über das Gesicht viele Emotionen, soziale Codes. Durch die Maske sind wir schlechter lesbar für unsere Mitmenschen." Das könne zu Missverständnissen führen.

Eine besondere Aktion hat sich das Restaurant "Thai Grill" im Forum ausgedacht: Ab einem Einkauf von zehn Euro bekommen Kunde eine Behelfsmaske dazu, die die Frau des Inhabers näht. Ansonsten kostet dort eine Maske fünf Euro. Eine Etage darüber verkauft auch Karstadt Behelfsmasken für fünf Euro das Stück.

Händler: Hunderte Masken in Reserve

Der Schuster "Mister Minit", auch im Forum, verkauft Masken, die aussehen wie ein OP-Mundschutz, aber aus Baumwolle gefertigt sind, und daher waschbar sind (8,90 Euro). An der Königstraße verkauft der Kramladen "Cameo" OP-Mundschutze für 1,50 Euro und FFP2-Masken für vier Euro. Der Inhaber, Zemin Wu, sagt: "Heute kamen nicht viele, die einen Mundschutz wollten." Etwa 400 Stück habe er noch in Reserve.

Das Deko-Geschäft "Knüllermarkt" bietet eine OP-Maske für fünf Euro an, eine FFP2-Maske für 13,90 Euro. Die Masken gibt es einzeln oder in Zweier, Zehner- und 50er-Paketen. Mengenrabatt gibt's nicht. Die Geschäftsführerin, Petra Manoah, 55, sagt: "Die verkaufen sich sehr gut, wir haben schon ein paar hundert Tausend verkauft seit Mitte März."

Eine 89-Jährige, die unerkannt bleiben will, hat sich eine FFP3-Maske gekauft. "Die Maskenpflicht ist schon wichtig, gerade für mich, ich bin herzkrank." Außerdem seien Menschen oft unvernünftig: "Sie spucken mir vor die Füße oder husten mich an."

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