Duisburg. Die politische Diskussion bei Attac Duisburg findet vorerst per Video-Konferenz statt. Die Aufmerksamkeit gilt Themen jenseits der Pandemie.
Eine Videokonferenz war am vergangenen Samstag erstmals des Format für das „Politische Frühstück“ der Duisburger Attac-Gruppe. Die globalisierungskritische Organisation sieht in der Corona-Krise auch Chancen.
Gemeinsam frühstücken und dabei über Politik diskutieren – für die Duisburger Attac-Regionalgruppe war das bis vor einigen Wochen ein festes Ritual. Wegen der Coronakrise sind die Treffen nun erst einmal ausgesetzt. Die Tradition der Diskussionsrunde im Café Steinbruch soll aber erhalten bleiben – vorerst einmal als Videokonferenz. „Die Idee für das Politische Frühstück entstand vor etwa drei Jahren zum Jahreswechsel“, erinnert sich Friederike Bettex. Die Sprecherin der Duisburger Attac-Gruppe wollte den Mitgliedern damals die Möglichkeit bieten, das vergangene Jahr gemeinsam Revue passieren zu lassen.
Forderungen zur lokalen Verkehrswende
„Wir haben dann gemerkt, dass der Diskussionsbedarf in unserer Runde immer größer wurde“, berichtet Bettex. So sei aus der einmaligen Veranstaltung ein regelmäßiges Treffen geworden. In den Diskussionsrunden kommen verschiedene Themen zur Sprache. „Vor der Coronakrise haben wir uns viel mit der Verkehrswende in Duisburg beschäftigt“, berichtet Bettex. Dabei hat die Gruppe einen Flyer mit Forderungen erarbeitet: Dazu zählen der Ausbau von Fahrradwegen, die Einrichtung autofreier Zonen und eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.
Um gemeinsame Ziele zu erreichen, verbündet sich Attac regelmäßig mit anderen Interessensgruppen. „Wir arbeiten immer wieder mit Organisationen wie Fridays For Future oder Ende Gelände zusammen“, sagt Bettex. Auf diese Weise erhoffe man sich einen größeren Einfluss auf die Politik.
Diskussion über Auswirkungen der Coronakrise
In der ersten Onlineausgabe des „Politischen Frühstücks“ geht es – natürlich – um die Auswirkungen der Coronakrise. „Ich denke, dass es durchaus auch positive Veränderungen durch Corona geben kann“, meint Friederike Bettex. „Gerade der Blick auf staatliches Handeln könnte sich dadurch verändern.“ Wichtig sei es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nun auch wieder auf Themen jenseits der Pandemie zu richten. „So könnten sich aus der Krise interessante Diskussionen ergeben“, glaubt Bettex.
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Sobald sich die Lage normalisiert hat, möchte die Attac-Gruppe ihre Arbeit so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Auch das „Politische Frühstück“ soll dann wieder in gewohnter Form im Steinbruch stattfinden. Bis dahin sind als Ersatz erst einmal weitere Videokonferenzen geplant.