Duisburg. Vielen fällt die Geduld in der Coronakrise schwer: Pfarrer Roland Winkelmann beschreibt in, wie der Blick auf das Positive helfen kann.

In der schwierigen Zeit der Coronakrise hat die Redaktion gemeinsam mit den beiden großen Kirchen in Duisburg die Serie „Wort der Zuversicht gestartet“. In ihr schreibt nun Pfarrer Roland Winkelmann, Stadtdechant der Katholischen Kirche Duisburg, über Geduld und den Blick auf das Positive:

Weißer Sonntag – in unzähligen Gemeinden hätten am Sonntag die Kinder ihre Erstkommunion gefeiert. Die Einladungen waren schon verschickt, das Fest organisiert, Kleider und Anzüge gekauft, die Vorfreude riesengroß. Dann die Absage mit dem Hinweis: Verschoben auf einen ungewissen Zeitpunkt. Ebenso Taufen, Firmungen, Trauungen. Alles verschoben. Aber wohin? Ab wann kann man wieder planen? Es gibt derzeit viel Ungewissheit, Unsicherheit. Viele sind bedrückt, genervt, sehnen sich nach Normalität und gewohnten zwischenmenschlichen Begegnungen, ohne ständig auf die notwendige Distanz und Sicherheit achten zu müssen.

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Bewusster Blick auf das Positive hilft

Eine lähmende Atmosphäre wölbt sich wie eine Glocke über uns. Jetzt braucht es Geduld, die Fähigkeit zu warten oder etwas zu ertragen. Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweiligbewusst zurückzustellen. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten, Leiden oder lästige Situationen mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt. Leicht geschrieben, schwer getan. Was dabei hilft, ist ein bewusster Blick auf das Positive dieser Tage: Erlebte Mitmenschlichkeit, Nähe trotz Distanz, Hilfsbereitschaft, Entschleunigung.

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Ich kann das Negative leichter ertragen mit einem Blick auf das Positive. Das gibt mir Hoffnung und Kraft. Und immer wieder zwischendurch ein kurzes Stoßgebet: „Lieber Gott, gib mir Geduld. Aber zack zack!