Duisburg-Süd. Für rund 250 Kinder aus der Duisburger Pfarrei St. Judas Thaddäus fällt die Erstkommunion im Frühjahr aus. Ersatztermine gibt es noch nicht.
Die Restaurants sind längst gebucht, das Essen beim Caterer ausgesucht und die Einladungen verschickt: Die Sonntage nach Ostern sollten für rund 250 Kinder aus der katholischen Kirchengemeinde St. Judas Thaddäus der Tag der heiligen Erstkommunion werden. Jetzt muss reihenweise alles abgesagt werden.
„Vor dem 30. Juni werden wir keine Auskunft zu neuen Terminen geben können“, sagt Elisabeth Schulte vom Pfarrbüro St. Judas Thaddäus. Ob die Erstkommunionen tatsächlich in die zweite Jahreshälfte verschoben werden können, müsse dann geschaut werden.
Coronavirus: 36 Taufen und sieben Hochzeiten fallen aus
Klar ist auch, dass neben den Feiern der Erstkommunion auch Taufen und Hochzeiten verschoben werden müssen. „36 Taufen und sieben Hochzeiten können in unserer Gemeinde nicht stattfinden“, sagt Elisabeth Schulte. Ausweichtermine für Taufen zu finden, sei nicht so problematisch. „Aber die Hochzeiten sind ja lange im Voraus geplant, die Örtlichkeiten für die Feiern gebucht. Die Brautpaare tun mir wirklich leid. Die zweite Jahreshälfte ist ja auch schon voll. Da kann man nicht einfach alles verschieben.“
„Ich habe die Einladungen zur Kommunion meines Sohnes gerade erst vor einer Woche verschickt“, sagt Nadine Strohschneider. „Wir hatten ab mittags einen Raum am Kanu-Club in Wedau gemietet und einen Party-Service beauftragt. Das werde ich in den nächsten Tagen alles absagen. Das ist sicher schade, aber kein Weltuntergang.“
Auch interessant
Für Familie Nöker sollte die Kommunionfeier von Tochter Alina ein großes Familientreffen mit Freunden und Verwandten aus Bayern werden. „Ich war mit der Planung eigentlich durch, Alinas Kleid hängt im Schrank“, sagt Sabine Nöker. „Aber die Maßnahme ist sicher richtig. Dann planen wir halt alles wieder von vorne, wenn wir einen neuen Termin bekommen.“
Absagen sind kein Problem
Ähnlich sieht das auch Britta Hoffmann: „Ich habe gestern bei allen Freunden und Verwandten angerufen, um die Kommunion abzusagen. Zum Restaurant in Angermund fahren wir später persönlich hin.“ Für Armin, den Sohn der Internistin ist die Absage genau wie für seinen Freund Nico kein Problem. „Ich finde das jetzt nicht so schlimm. Ist ja nur verschoben.“
Auch interessant
Britta Hoffmann macht sich auch weniger Gedanken über die verschobene Kommunion. Vielmehr denkt sie über die Einschränkungen im veränderten Alltag für die Kinder nach: „Klar habe ich auch überlegt, was durch die ganzen Absagen, sei es Kommunion, Freizeitangebote oder Urlaub alles auf uns zu kommt“, sagt die Ärztin. „Aber um die Kurve der Infizierten abzuflachen und so unsere medizinische Versorgung zu schützen, sind alle Absagen und Maßnahmen sicher richtig. Da ist eine verschobene Kommunionsfeier das kleinste Problem.“