Duisburg. Das Race Across America wurde wegen Corona abgesagt. Für den Duisburger Thorsten Domeyer platzt damit vorerst ein sportlicher Lebenstraum.

Der Start beim härtesten Radrennen der Welt sollte am 16. Juni für Thorsten Domeyer die Erfüllung eines sportlichen Lebensziels und letzter Höhepunkt einer langen Karriere als Ausdauersportler werden. Mit der Absage des Race Across America (RAAM) ist der Traum für den 53-Jährigen und sein Team geplatzt. „Mein Alptraum ist eingetreten“, sagt der 53-jährige Duisburger.

Die Absage kam angesichts der dramatischen Zuspitzung der Corona-Krise in den USA nicht überraschend für den Wanheimerorter. „Es sieht nicht gut aus, aber die Hoffnung stirbt zuletzt“, hatte er bereits vor zwei Wochen im Gespräch mit der Redaktion geahnt, was nun Gewissheit wurde. Schon da hatten die Organisatoren die Fahrer darüber informiert, dass das transkontinentale Rennen möglicherweise nicht stattfinden würde.

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Schon da war seine Vorbereitung auf das 4800 Kilometer lange Rennen durch die Pandemie gestört. Trainingslager auf Fuerteventura und Mallorca musste er abblasen. Physiotherapeut Christian Fuhrmann, einer der wichtigsten Helfer im zwölfköpfigen Begleitteam, musste wegen der Pandemie seinen Urlaub vorziehen und deshalb absagen. Noch ist der Traum vom Start nicht vollens geplatzt. „Wer für 2020 qualifiziert war, darf auch im nächsten Jahr starten“, berichtet Domeyer. Ob das für ihn infrage kommt, will er entscheiden, wenn der erste Frust verflogen ist: „Jetzt muss ich erstmal den Kopf freibekommen.“

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40.000 Trainingskilometer und aufwändige Organisation

In einem Fahrradkeller hat Thorsten Domeyer viele Stunden auf der Rolle verbracht, um sich mental auf das Race Across America vorzubereiten. Nun kam die Absage.
In einem Fahrradkeller hat Thorsten Domeyer viele Stunden auf der Rolle verbracht, um sich mental auf das Race Across America vorzubereiten. Nun kam die Absage. © FUNKE Foto Services | Foto: Tamara Ramos

Bitter ist die Absage nicht nur wegen der rund 40.000 Trainingskilometer, die Domeyer absolviert hat, sondern auch wegen des organisatorischen Aufwandes, den seine Frau Kristin und Freunde gestemmt haben. Das hatte ein Reisebudget von rund 35.000 Euro gestemmt, Flüge, Unterkünfte und den Transport von Team und Material organisiert. Nur mit Hilfe von Sponsporen war der Start möglich. Dazu gehörte auch Thyssenkrupp Steel – den neuen „Steelworks“-Rahmen, eine Entwicklung aus Duisburg (wir berichteten), hatte der Wanheimerorter in den vergangenen Wochen ausgiebig für den Renneinsatz getestet.

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Der Duisburger hatte sich im Sommer 2018 beim „Race Across Germany“ mit einem knapp 50-stündigen Non-Stop-Ritt von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen die Qualfikation für den 4800 Kilometer langen Ritt von Oceanside (Kalifornien) nach Annapolis (Maryland) gesichert. Seither hatte er der 53-Jährige, der als Techniker an der Universität Duisburg-Essen tätig ist, sich auf das Ultra-Rennen quer durch die USA vorbereitet. „Ich will anzukommen“, sagte er über seine Ziele bei dem transkontinentalen Wettbewerb, den der Duisburger Pierre Bischoff 2016 überraschend gewonnen hatte. Weitere Informationen über den Langstrecken-Athleten und seinen Start beim Race across America in der Altersklasse 50-59 im nächsten Jahr und das „Cycling Team Domeyer“ gibt es auf seiner Homepage: www.thorsten-domeyer.jimdo.com