Duisburg. Tobias Barthelt aus Duisburg verkauft Atemschutzmasken mit Logos von Gucci und Louis Vuitton – für je 175 Euro. Was hinter dem Preis steckt.

Viele suchen derzeit händeringend nach Atemschutzmasken. Angesichts des Coronavirus versuchen einzelne Händler, den großen Reibach zu machen und bieten Mundschutz zu horrenden Preisen an. Auch der Duisburger Upcycling-Künstler Tobias Barthelt verkauft Schutzmasken – für stolze 175 Euro das Stück. Ist das Wucher?

Mitnichten. Denn dahinter steckt eine Spendenaktion verbunden mit einem wichtigen Appell in Zeiten der Corona-Krise.

Tobias Barthelt (l.) und Dennis Kessmeyer sind Upcycling-Künstler. In der Corona-Krise haben sie einen Mundschutz hergestellt. Für den guten Zweck werden die Unikate verkauft. 
Tobias Barthelt (l.) und Dennis Kessmeyer sind Upcycling-Künstler. In der Corona-Krise haben sie einen Mundschutz hergestellt. Für den guten Zweck werden die Unikate verkauft.  © Michael Ulle | Michael Ulle

Normalerweise beziehen die Designer Tobias Barthelt und Dennis Kessmeyer Sessel oder Stühle mit dem Leder von gebrauchten originalen Luxushandtaschen bekannter Edelmarken wie Louis Vuitton, Saint Laurent oder Gucci. „Wir kaufen die Taschen im Second-Hand oder gebraucht bei Ebay“, erklärt der Duisburger. Zu kaufen gibt es die Unikate, deren Preise gut und gerne mehrere tausend Euro übersteigen, in der Galerie „Luxury – The Concept-Store“ in den Schadow Arkaden in Düsseldorf. „Doch aktuell ist die Galerie geschlossen.“

Corona: Upcycling-Künstler entwerfen Atemschutzmasken für guten Zweck

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Kreativ bleiben sie dennoch: Das Duo kam auf die Idee, aus Schuhsäcken, die teuren Schuhen im Karton beiliegen, einen Atemschutz zu designen. Von einer Näherei werden die Schuhbeutel in Handarbeit zweckentfremdet. Entstanden sind zehn limitierte Atemmasken mit den Logos von Edelmarken, die nun für 175 Euro das Stück verkauft werden.

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Ein stolzer Preis, der aber einem guten Zweck dient. 150 Euro pro Maske werden für Kinder- und Jugendprojekte gespendet. Der Mundschutz könne online unter www.luxurytheconceptstore.com bestellt werden. Dabei stellt der 30-Jährige klar: „Die Masken sind kein medizinisches Produkt, sondern mehr Modeaccessoire.“

Atemschutzmasken sind für Krankenhauspersonal immens wichtig

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In der Corona-Krise verbindet Barthelt mit der Aktion aber einen wichtigen Appell. „Richtige Atemschutzmasken sollen für die Menschen verkauft werden, die sie dringend einsetzen müssen.“ Dabei denkt er etwa an Pflegepersonal im Krankenhaus, die im direkten Kontakt mit Patienten stehen. Für diesen Personenkreis sollten wichtige Masken mit Atemfilter verfügbar sein und das Pflegepersonal vor einer Infektion schützen. Auch die Duisburger Krankenhäuser bestätigen, dass die sogenannten FFP2/FFP3-Masken schnell knapp werden könnten.

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