Duisburg. Auf einer Stadtkarte sammelt die Duisburger Bürgerstiftung Hilfsangebote in der Coronakrise. Auch Bürgertelefon für einsame Senioren geplant.

Hilfe zur Selbsthilfe – das bietet die Bürgerstiftung Duisburg in Zeiten der Coronakrise. Auf ihrer Homepage hat die Bürgerstiftung in einem interaktiven Stadtplan sämtliche Initiativen aufgelistet, die Senioren und Menschen, die durch das Virus besonders bedroht sind, Unterstützung anbieten. An die 30 Hilfsangebote sind bereits seit Freitag eingetragen, jeden Tag kommen weitere zehn hinzu.

Auch interessant

„Es melden sich kirchliche Gruppe, Parteien und Sportvereine“, berichtet Jörg Löbe, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung. „Wir wollen Angebote koordinieren und sie für die Duisburger sichtbar machen.“ Auf einer Karte von Google Maps werden die Hilfeleistungen nach Themen sortiert durch eine rote Markierung angezeigt, durch einen Klick erhalten Nutzer weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.

Duisburg: Interaktiver Stadtplan hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt

Zu finden sind aber auch Restaurants und Buchläden, die ihre Kunden beliefern. „Es soll für jeden die richtige Anlaufstelle geben“, sagt Löbe. „Der interaktive Stadtplan hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt, als wir eine Aktion für Neu-Duisburger und Flüchtlinge ins Leben gerufen haben.“ Vor fünf Jahren vermittelte man etwa syrische Hilfesuchende an arabisch sprechende Ärzte.

Auch interessant

Die Bürgerstiftung sehe sich dabei nicht als Unterstützungsangebot unter vielen, sondern als „Plattform für Ideen, wie Löbe betont. „Wer eine Idee hat, wie man Menschen helfen kann, kann sich an die Bürgerstiftung wenden. Wir vermitteln neutral und unabhängig. Ich glaube, das ist in der heutigen Gesellschaft immer stärker gefragt.“

Auch interessant

Hilfesuchende sollen Internet nutzen - Mitarbeiter im Homeoffice

Löbe fordert Nutzer dazu auf, tatsächlich den Stadtplan auf der Homepage zu nutzen und nicht bei der Bürgerstiftung anzurufen. „Unsere Kollegen arbeiten ebenfalls von zu Hause aus“, sagt er. Täglich gingen dennoch bis zu zehn Anrufe bei Löbe ein.

Auch interessant

Er will bald mit Organisationen sprechen, die eine Vielzahl von Leuten erreichen können, etwa dem Deutsche Rote Kreuz, der Industrie- und Handelskammer, Parteien und der Awo. Weitere Projekte sind bereits in Planung: „Wir stehen in Kontakt mit jemandem, der Schutzbrillen aus Kunststoff für Mediziner herstellen will. Außerdem soll in den nächsten Tagen ein Bürgertelefon anlaufen, bei dem Ehrenamtliche mit Senioren telefonieren, die sich einsam fühlen. Denn gerade sie leiden unter dem Kontaktverbot“, so Löbe.