Duisburg. Die Stadt Duisburg verhängt wegen der Kontrollen des Kontaktverbots eine Urlaubssperre für Ordnungsamt-Mitarbeiter. Bisher keine groben Verstöße.
Wie verhielten sich die Menschen in Duisburg am Tag eins mit dem neuen „Kontaktverbot“? „Wir müssen nun konsequent zuhause bleiben“, hatte nach der Entscheidung von Kanzlerin und Ministerpräsidenten am Sonntag Oberbürgermeister Sören Link bekräftigt. 60 Mitarbeiter des Ordnungsamtes fuhren am Montag in zwei Schichten im gesamten Stadtgebiet Streife. Unterstützung erhielt der städtische Außendienst (SAD) von der Polizei.
„Wir haben aber keine Pandemie-Streife eingeführt“, erklärte Polizeisprecherin Caroline Dlutko. Einsatzkräfte aus dem Wach- und Wechseldienst kontrollieren die Einhaltung des Kontaktverbots nach Angaben der Polizei bei ihren regulären Streifen. Es seien aber Kapazitäten aus der Verkehrsüberwachung für weitere Kontrollen freigemacht worden. Die Polizei kündigt an, besonders an den bekannten Schwerpunkten Präsenz zeigen zu wollen: So etwa an der Weseler Straße in Marxloh und rund um die Pauluskirche in Hochfeld.
Auch interessant
Wie groß die personelle Herausforderung durch die Kontrollen ist, zeigt eine Maßnahme der Stadt: Für die Mitarbeiter im städtischen Außendienst verhängten die Verantwortlichen eine Urlaubssperre.
Coronavirus: Strikte Vorgaben werden in Duisburg eingehalten
An vielen Orten wurden am Montag die strikten Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus eingehalten. „Mir sind keine gröberen Verstöße bekannt“, sagte Stadtsprecherin Anja Kopka aus dem Krisenstab. Wie viele Verstöße Polizei und Ordnungsamt am Montag ahndeten, war am Abend noch unklar.
Kontaktverbot: Die wichtigsten Regeln
Vorerst bis zum 19. April gilt das Kontaktverbot zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Demnach sind Zusammenkünfte und Ansammlungen von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit verboten.
Ausgenommen von dem Kontaktverbot bleiben die Kernfamilie, Lebenspartner, Zusammenlebende und zwingend notwendige Treffen. Auch minderjährige und unterstützungsbedürftige Personen dürfen begleitet werden.
Die Stadt kündigte im Fall der Fälle harte Sanktionen an: „Sofern Uneinsichtige angetroffen werden, werden konsequente Maßnahmen ergriffen. Diese werden im Einzelfall getroffen und können zur Versiegelung und zum Austausch der Türschlösser, der Einleitung eines Strafverfahrens und eines Gewerbeuntersagungsverfahrens führen“, erklärte Stadtsprecher Peter Hilbrands.
In der Innenstadt flaute der Publikumsverkehr am Montag deutlich ab. Die Menschen liefen meist alleine oder zu zweit durch die City, manch einer besichtigte die Schaufenster der geschlossenen Geschäfte. Allerdings: Vor dem Hauptbahnhof standen die Taxifahrer in größeren Gruppen zusammen.
Nach Donnerstag: Wie ist die Lage im Rheinpark?
In Hochfeld waren viel weniger Menschen als sonst auf den Gehwegen unterwegs. Die wenigen Fußgänger kamen gerade vom Einkauf und trugen ihre Taschen nach Hause. Gleiches Bild an der Hochfelder Ladenstraße im Schatten der Pauluskirche: Wenige Menschen waren zu sehen, niemals mehr als zwei.
Und im Rheinpark? Am Donnerstag hatten sich dort noch große Teenager-Gruppen getroffen und für Kopfschütteln gesorgt. Am Montagmittag herrschte am Eingang gähnende Leere. Vereinzelt spazierten Hundebesitzer durch den Park, drehten Jogger ihre Runden.
Am Rheinufer standen oder saßen noch Menschen – höchstens zu zweit oder als Familie mit ausreichend Abstand zueinander.
Mit Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe ließ sich das Ehepaar Schoofs auf einer Bank nieder. Wichtig ist es Christa Schoofs, trotz Corona rauszugehen und einen strukturierten Alltag zu haben. Man könne ja nicht den ganzen Tag zuhause sein, betont die 68-Jährige. Ihr Mann Dietmar ergänzt: „Wenn alle die Sicherheitsvorkehrungen einhalten, ändert sich ja nicht so viel.“ Man müsse nur darauf achten, den Sicherheitsabstand einzuhalten. „Es ist ja nicht verboten rauszugehen und dann sollte man das auch nutzen“, meint seine Ehefrau.
Viele Menschen joggen an der Regattabahn
Auch interessant
So viele Menschen wie sonst nur am Wochenende waren dagegen am Montag rund um die Regattabahn unterwegs: Jogger und Radfahrer drehten ihre Runden. Auf den Bänken genehmigten sich einige ein Bier in der Sonne, andere plauderten. Hunde liefen umher und jüngere Menschen tobten sich an den Sportgeräten aus. Doch auch dabei hielten sie Abstand zueinander und tummelten sich nicht in Gruppen. Zu sehen war bei einer Visite am Nachmittag nur eine Ausnahme: Vier junge Männer powerten sich gemeinsam an einem Sportgerät aus.