Duisburg. Die Stadt Duisburg schließt das Theater, die Museen, die Bibliotheken, die Volkshochschule. Und die Akzente zum Thema „Glück“ haben wieder Pech.

Das Coronavirus legt Duisburgs Kulturleben lahm. In den kommenden Wochen wird es kein Theater, keine Konzerte, keine Lesungen, keine Tanzveranstaltungen, keine Ausstellungseröffnungen oder andere größere kultureller Ereignisse geben. Die städtischen Kulturveranstaltungen sind abgesagt, alle Veranstaltungen mit über 200 Besuchern verboten. Nach bisherigem Stand kann es nur noch kleinere Veranstaltungen auf privater Basis geben.

Mit ihrem Motto „Glück“ haben die 41. Duisburger Akzente Pech gehabt – schon zum zweiten Mal nach 2019, als das Theatertreffen durch den Wassereinbruch im Theater gestoppt wurde. Jetzt ist das vorzeitige Aus nicht nur für die Abende im Großen Haus gekommen, am Freitag wurden alle Vorstellungen im Theater und die Akzente-Programmpunkte in der Kulturkirche Liebfrauen, dem Internationalen Zentrum, den anderen städtischen Spielstätten und im Grammatikoff abgesagt.

Bibliotheken und Volkshochschule an allen Standorten bleiben geschlossen

Die Lesungen mit Sebastian 23, Fatih Cevikkollu, Frank Goosen und Wladimir Kaminer finden nicht statt, auch der „Glückstag“ am 21. März in der Zentralbibliothek ist abgesagt. Sie und alle Zweigstellen bleiben ab Montag geschlossen. Das gilt ebenso für die Volkshochschule im Stadtfenster an der Steinschen Gasse mit ihrem Vortragsprogramm zum Thema „Glück“ und alle Außenstellen. Das Filmforum stellt als kommunales Kino seine Spielbetrieb „bis auf Weiteres“ ein.

Städtische Museen bis zum Ende der Osterferien dicht

Auch das Konzert „The Music of Star Wars“, das am Samstag in der Mercatorhalle gastieren sollte, ist abgesagt.
Auch das Konzert „The Music of Star Wars“, das am Samstag in der Mercatorhalle gastieren sollte, ist abgesagt. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Das Kultur- und Stadthistorische Museum im Innenhafen und das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt bleiben ebenfalls ab Montag zu; die Wochenendveranstaltungen (mit „Mercators Nachbarn“ und der Ausstellungseröffnung in Ruhrort) fallen aus. Die Regelung gilt bis zum Ende der Osterferien. Das Lehmbruck-Museum schließt bereits ab heute zunächst bis zum 19. April.

Nachdem die Deutsche Oper am Rhein bereits am Donnerstag angekündigt hat, dass der Vorhang bis zum 2. April geschlossen bleibt, haben am Freitag die Duisburger Philharmoniker alle Konzerte bis Ende März abgesagt – inklusive des Kammerkonzerts am Sonntag, 15. März, und dem 8. Philharmonischen Konzert am 25. und 26. März.

Konzerte sollen nachgeholt werden

Die Konzerte in der Abteikirche Hamborn (am 15. März „Stabat mater“ und am 22. März) entfallen, sollen aber nachgeholt werden. Das für den 22. März geplante Beethoven-Konzert in der Salvatorkirche wird um ein Jahr verschoben auf den 21. März 2021. Ausfallen wird der Mercatorjazz mit der WDR-Bigband und Tutu Puoane am 25. März. Das gilt auch für „Beethovens 9. Sinfonie der Tiere“ am 28. und 29. März mit dem Klangkraft-Orchester in der Liebfrauenkirche.

„Kein gebrochener, aber ein ziemlich angeschlagener Kulturdezernent“ war Thomas Krützberg bei seiner wohl letzten Sitzung am Freitag mit dem Kulturausschuss. Er wisse, wieviel Arbeit und Herzblut in Kulturveranstaltungen stecke und was es zum Beispiel bedeute, die 100 Veranstaltungen für die Akzente zu organisieren. Er appellierte an alle anderen Veranstalter, sich den Vorgaben der Stadt anzuschließen. „Es ist alternativlos, so Leid es mir tut.“

Dank und Respekt für den scheidenden Kulturdezernenten

Alle Fraktionen sprachen Krützberg zum Abschied ihren Respekt und Dank aus. Dafür, wie er sich in das ihm fremde Thema Kultur eingearbeitet habe und dass er stets ein guter Ansprechpartner für die Politiker gewesen sei. Krützberg habe mit seinem Engagement „restlos überzeugt“, so Vorsitzender Udo Vohl (SPD). Und nie das Gefühl vermittelt, die Kultur werde „als Stiefkind“ behandelt, sagte Frank Heidenreich (CDU). „Die Arbeit, die neu für mich war, hat mich für mein Leben geprägt. Ich werde es vermissen“, so Krützberg zum Abschied.