Duisburg. Wer sich in Duisburg für einen Tierheimhund entscheidet, muss in den ersten zwei Jahren keine Steuern zahlen. Wie das Tierheim davon profitiert.

Wer erstmals einen Hund aus dem Tierheim adoptiert, zahlt seit Juli 2019 in den ersten zwei Jahren keine Hundesteuer. Die Stadt Duisburg hat nach eigenen Angaben bislang bereits 27 Steuerbefreiungen gewährt.


Das Tierheim hat laut Monika Lange aber auch unabhängig von den Zahlen enorm von der neuen Regelung profitiert. „Wir haben dazu sehr viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzzentrums, das das Heim betreibt. Und sicherlich habe dies für manche bei der Entscheidung für oder gegen einen Tierheimhund eine Rolle gespielt. „Für die gesparte Steuer bekommt man schon eine gute Erstausstattung für Hunde“, sagt sie.

Wer einen Hund aus dem Duisburger Tierheim „adoptiert“, spart in den ersten zwei Jahren 264 Euro

Ansonsten werden jährlich für einen Hund 132 Euro fällig. Der Satz steigt mit der Anzahl der Hunde: bei zweien zahlt man für jeden Hund 168 Euro jährlich, ab dem dritten fallen 192 Euro im Jahr pro Vierbeiner für Hundefreunde an. Wer einen Hund kauft, muss diesen innerhalb von zwei Wochen bei der Stadt anmelden. Für vom Tierheim vermittelte, geimpfte und gechippte Hunde werden laut Lange bis zu 350 Euro fällig. Es wird Tierabgabevertrag unterzeichnet, mit dem die neuen Hundebesitzer die Steuerfreiheit für zwei Jahre beantragen können. Eine entsprechende Bescheinigung reicht nach Angaben der Stadt aus.


Dass die Hundesteuer für zwei Jahre bei Hunden aus dem Tierheim entfällt, habe man im Tierheim aber vor allem auch als Anerkennung aufgenommen. „Ich finde es toll, dass wir in der Politik wahrgenommen werden, dass wir so unterstützt und entlastet werden. das hat mir viel bedeutet“, sagt sie. Lange hat festgestellt, dass das Tierheim allein durch die Diskussion über die neue Regelung für viele Menschen wieder stärker in den Fokus geraten ist. „Auch im Moment kommen viele Menschen her, um nach Tieren zu schauen“, sagt sie.

Die Zahlen der im Tierheim untergebrachten Hunde sind seit einigen Jahren rückläufig


Derzeit sind 58 Hunde in dem Tierheim untergebracht. Schon seit einigen Jahren sind die Zahlen rückläufig – sehr zur Freude der Tierheim-Mitarbeiter. „Wir hatten in Spitzenzeiten rund 120 Hunde bei uns“, sagt Lange. „Da kommt das Tierheim natürlich an seine Grenzen. Doch dann sanken die Zahlen jedes Jahr ein wenig, zunächst auf 100, dann auf 70“, sagt sie.

Die Zeit, die die Hunde in dem Heim verbringen, sei von Tier zu Tier höchst unterschiedlich. „Einige Tiere sind nur ein paar Tage hier, sie haben schon Interessenten, wenn sie gerade angekommen sind und noch medizinisch untersucht werden müssen“, sagt Lange. „Andere sind über Jahre hier. Das ist häufig bei älteren oder kranken Tieren der Fall, vor allem aber bei verhaltensauffälligen Hunden“, erklärt sie.