Duisburg-Rheinhausen. Der Besuch beim Hundefriseur hilft den Tieren bei der Fell- und Pfotenpflege und schützt sie oftmals vor Hautausschlag und Ekzemen
„Ich persönlich möchte einen sauberen, gepflegten Hund zu Hause haben. Aber natürlich darf er auch draußen herumtollen“, sagt Marlena Deininger und bringt damit die Philosophie ihres Hundesalons in Friemersheim auf den Punkt: „Pflege zum Wohle von Hund und Herrchen ja, Übertreiben muss man es aber auch nicht.“ Da gibt es für sie ganz klare Grenzen. Allerdings betont die Fellexpertin auch, dass ein Hundefriseur keinesfalls eine unnötige Erfindung reicher gelangweilter Hundefrauchen sei.
Natürlich stammt der Hund vom Wolf ab. Allerdings ist das schon ein paar Tage her, dass er in freier Wildnis leben musste, und deshalb sind Hunde heute durchaus auf Hilfe bei der Fellpflege angewiesen, während der entfernte Verwandte in der Natur seinen Pelz noch selbst unter Kontrolle hat. Diese Hilfe sollte aber in vernünftigen Bahnen bleiben. „Bei mir gibt es keine Hundedauerwelle und auch das Lackieren der Krallen lehne ich ab. Das muss nicht sein“, sagt die ursprünglich aus dem Einzelhandel stammende Hundenärrin bestimmt.
Sie selbst ist stolze Besitzerin von drei Gordon Setters, einer davon sei ein Multi-Champion, was sie durchaus mit Stolz erwähnt. Also ein Tier, das viele Preis gewonnen hat, momentan aber munter im „Dogshow-Dogstyling“-Salon herumtollt und ganz freiwillig auf die höhenverstellbare Behandlungsrampe springt. So schlimm scheint regelmäßiges Bürsten und Schneiden also nicht zu sein. „Sehr wichtig ist es, das Styling auf die Hunderasse abzustimmen. Wenn ich meinem Hund im Sommer etwas Gutes tun möchte, dann kämm ich Schritt für Schritt die Unterwolle aus dem Fell“, erklärt sie. „Keinesfalls mache ich Tabula Rasa und schere den ganzen Hund.“
Diese Maßnahmen sieht Deininger leider immer wieder. Die Folge der gut gemeinten „Sommerfrisur“ für den geliebten Vierbeiner sind oft Hautekzeme und ein unregelmäßig nachwachsendes Fell. Außerdem komme es oft zu einem massiver Sonnenbrand, da der natürliche Schutz durch die Haare entfernt wurde.
Leider gibt es viele Kollegen, die sich da weniger Gedanken drüber machen als sie selbst. Der Beruf des Hundefriseurs ist nicht geschützt und eine richtige Ausbildung existiert auch nicht. Es gibt zwar mehrere Kurse und Fortbildungen, aber im Endeffekt muss man sich vieles durch Lesen und Recherchieren selbst beibringen.
Die Tiere sollen entspannen
„Ich habe schon mit fünf Jahren die Buchsbäume meines Opas getrimmt, irgendwie liegt mir das im Blut“, erzählt die zierliche Frau lachend. Und die Liebe zu Hunden. Aus dem Grunde heraus gibt es bei Marlena auch keine akribische Termintaktung. Sie nimmt sich Zeit für Ihre Kundschaft, die Vierbeinige sowie die zweibeinige Begleitung. „Ich möchte, dass die Besitzer dabei sind, wenn ich die Hunde trimme oder bade. Das ist für die Tiere entspannter und ich kann vieles zeigen und erklären.“ Wie oft die Fellkundschaft zum Friseur kommt, ist ganz von Besitzer und Rasse abhängig. Alle zwei bis drei Monate sollte es aber schon sein.
„Wenn die Unterwolle nicht regelmäßig ausgekämmt wird, dann hat der Hund regelrechte Filzplatten im Fell hängen, unter denen es zu Ausschlag kommen kann. Das sollte man schon regelmäßig pflegen.“ Auch Baden schade nicht. Es sei denn, der Hund wird zu Hause kurzerhand mit einem guten Schuss aus der Familienpackung Kräutershampoo eingeseift.
Gute Shampoos kosten kein Vermögen
„Die Hundehaut hat einen ganz anderen pH-Wert als die der Menschen. Beim Hund beträgt er 7,5, während es bei Mensch bei 5,0 sind. Da tun sie dem Tier keinen Gefallen“, warnt der Profi. Vor allem, weil gute Hundeshampoos plus Conditioner nicht unbedingt ein Vermögen kosten.
Hierbei ist auch der Conditioner keine sinnlose Vermarktungskopie der menschlichen Haarpflege. Die Produkte sind aufeinander abgestimmt und sorgen dafür, dass die Haut nicht austrocknet und das Fell vital und elastisch bleibt. Wer sich unsicher ist, welches Shampoo für seinen Hund das Geeignete ist, der kann sich auch hier an Dogstyling in Rheinhausen wenden und seinen Schützling getrost in die höhenverstellbare Badewanne hüpfen lassen.
Waschen, Baden, Föhnen
Das Baden, Schamponieren und Föhnen dauert je nach Haarlänge gut und gerne auch einmal über eine Stunde. Und Deiningers Angaben zufolge genießen die Tiere ihr Bad in vollen Zügen. „Manchmal dauert es etwas länger, bis ein Hund den Mut findet, in die Wanne zu springen, aber mit Geduld und der Hilfe von Herrchen oder Frauchen hat das bisher immer geklappt.“ Gebissen hat sie in all der Zeit nur ein einziges Tier. Das allerdings hat auch die Besitzerin regelmäßig angegriffen, das zählt für Deiniger also nicht.
Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenHundestyling mit Verstand und Fachwissen hat also nichts mit outgesourctem Schönheitswahn des Besitzers zu tun, sondern mit dem Bewusstsein, dass Pflege und Hygiene heute zur Hundehaltung dazugehören. Und wie Marlena Deiningers Erfolg bei internationalen Hundeshows zeigt, reicht ein gesundes Augenmaß völlig aus. Auch hier ist weniger offensichtlich das entscheidende Mehr.
>>>Kontakt und Info <<<<
Der Hundefriseur Dogshow-Dogstyling befindet sich am Elsterweg 12 in Friemersheim. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9 bis 19 Uhr und Sa 9 bis 14 Uhr.
Infos unter: www.dogshow-dogstyling.de. Schneiden ab 25 Euro, Waschen und Fönen ab 10 Euro. Kontakt unter 02065-9520899 oder 0179 1442578 (whatsap)