Duisburg. Landschaftsverband und Stadt fördern das Lehmbruck-Museum mit jeweils 100.000 Euro zusätzlich. Wegen der niedrigen Zinsen drohte eine Schieflage.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Stadt Duisburg erhöhen ihre Zuschüsse für das Lehmbruck-Museum um jeweils 100.000 Euro. Während die städtischen Mittel dem Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes dienen, das der Architekt Manfred Lehmbruck für die Werke seines Vaters, des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck, 1964 entworfen hatte, fließen die LVR-Mittel in den Betrieb.
Der LVR stellt darüber hinaus das Preisgeld für den Wilhelm-Lehmbruck-Preis zur Verfügung, der 2017 nach langer Pause mit der Vergabe an die Bildhauerin Rebecca Horn wiederbelebt wurde und in diesem Jahr an das kanadische Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller verliehen wird. Außerdem finanziert der Verband die mit dem Preis verbundene Ausstellung.
Insgesamt fördert der LVR das Lehmbruck-Museum mit 160.000 Euro
Das macht eine Förderung von insgesamt 160.000 Euro jährlich aus, wie LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic am Dienstag in Duisburg sagte. Das Museum gehöre „mit seiner bundesweit einmaligen Sammlung und der hohen Qualität seiner Ausstellungen zu den bedeutendsten Kultureinrichtungen des Rheinlands“. „Konsequent und folgerichtig“ trage der Landschaftsverband dazu bei, die Arbeit des Hauses zu sichern. Bereits im Jahr 2000 bei der Umwandlung des städtischen Museums in eine Stiftung hatte sich der LVR mit 2,5 Millionen Euro an der Stiftung Wilhelm-Lehmbruck-Museum beteiligt.
Damals hoffte man, mit dem Stiftungsvermögen einen Ertrag von 500.000 Euro jährlich für den Museumsbetrieb zu erzielen. Wegen der niedrigen Zinsen fließen heute lediglich noch 165.000 Euro. „Das Haus drohte, in eine schwierige Schieflage zu geraten“, so der scheidende Kulturdezernent Thomas Krützberg, der künftig als Chef des städtischen Immobilien Managements auch für den Erhalt des Gebäudes zuständig sein wird. Die Erhöhung der städtischen Förderung auf 100.000 Euro sei an die Zusage der Mittel des Landschaftsverbandes geknüpft gewesen. Damit sei es möglich, „das architektonische Juwel Lehmbruck-Museum zu erhalten“.
Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen LVR und Stadt nannte Oberbürgermeister Sören Link das Haus ein „Aushängeschild für das kulturelle Leben in Duisburg und in der Region“. Die zusätzliche Förderung sei „Ansporn und Anerkennung für das Team“, so Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla. Und rückblickend auf finanziell schwierige Jahre: „Wir haben unsere Position in der Museumslandschaft behauptet.“