Duisburg. Wegen des Coronavirus stehen auch in Duisburg viele Veranstaltungen auf der Kippe. Die Stadt pocht auf konkrete Vorgaben des NRW-Ministeriums.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat wegen des grassierenden Coronavirus dazu aufgefordert, Veranstaltungen mit mehr 1000 Menschen abzusagen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kündigte an, die Empfehlungen zu befolgen. Dies hätte auch Auswirkungen auf etliche Events in Duisburg. Die Stadt hält sich auf Anfrage der Redaktion allerdings noch bedeckt.
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„Selbstverständlich wird sich auch die Stadt Duisburg an die Vorgaben des Landes halten“, sagt Sprecherin Susanne Stölting. „Bislang liegen uns allerdings keine schriftlichen Handlungsempfehlungen des Landes vor. Wir bemühen uns hier kurzfristig um eine rechtssichere Information des zuständigen Ministeriums.“
Stadt Duisburg will Veranstaltungen gegebenenfalls entzerren
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Ob eine Veranstaltung stattfinden könne oder nicht, müsse dann im Einzelfall betrachtet werden. Denkbar sei beispielsweise eine Entzerrung einer Veranstaltung, um die Anzahl der Teilnehmer, die sich gleichzeitig an einem Ort befindet, zu reduzieren. Die Stadt hoffe, dass das Land die Handlungsempfehlungen nun zeitnah vorlegt, damit Klarheit herrsche.
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Die Veranstalter der „Baden-Württemberg Classics“ haben die für das erste April-Wochenende geplante Weinmesse im Landschaftspark bereits abgesagt. Man folge damit der Empfehlung der Bundesregierung, die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts zu berücksichtigen. Erwartet worden waren für das erste April-Wochenende rund 4.000 Besucher.
Veranstalter der Spielemesse im Landschaftspark plant schon für den Fall der Fälle
Noch am letzten März-Wochenende steht eine Messe an, die in den Vorjahren jeweils im fünfstelligen Bereich Besucher anzog: die „Spiel doch! Duisburg“, eine Messe für Brett- und Kartenspiele. Ob sie stattfindet, ist zurzeit noch unklar: „Wir können nur absagen, wenn wir die Anweisung bekommen“, stellt Geschäftsführer Jens Nostheide vom veranstaltenden Nostheide Verlag klar. Ansonsten seien die rechtlichen Folgen unklar – und das bei Messekosten im sechsstelligen Bereich. Für den Veranstalter steht daher fest: „Wenn wir die Anweisung bekommen, sagen wir ab.“
Trotzdem plant der bayerische Nostheide Verlag schon für den Fall einer Absage. Nostheide hofft, dass der Landschaftspark dem Verlag einen Alternativtermin anbieten kann. Sollte das nicht klappen, sucht der Veranstalter „nach einer anderen Location im Mai oder Juni“. Wobei das ganz klar Plan B wäre: „Es gibt keine so perfekte Location wie den Landschaftspark.“ 2019 kamen mehr als 14.000 Besucher zur „Spiel doch“, nach 11.300 im Premierenjahr 2018.
Duisburger Catering-Unternehmen muss bereits viele Absagen verkraften
Ein Duisburger Catering-Unternehmen, das auf vielen Messen für Häppchen sorgt, muss bereits viele Absagen verkraften. „Zum Glück gibt es noch andere Geschäftszweige, die normal weiter laufen“, erklärt ein Sprecher. Sogar Privatleute hätten bereits nachgefragt, ob sie „wegen höherer Gewalt“ größere Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern verschieben könnten. „Eine Planung ist kaum möglich.“