Duisburg. Kritik an Unternehmen: Frauen in Duisburg verdienen im Schnitt 400 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, sagt die Gewerkschaft NGG.

Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) kritisiert anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März die Lohnlücke, die zwischen berufstätigen Männern und Frauen besteht. So würden Frauen, die in Duisburg in Vollzeit arbeiten, rund 400 Euro monatlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

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Die Gewerkschaft bezieht sich in ihrer Kritik auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Im Schnitt verdienen Frauen in Vollzeit in Duisburg demnach 3235 Euro, Männer jedoch 3647 Euro - ein Unterschied von elf Prozent. Die Lohnlücke zwischen Mann und Frau, auch Gender Pay Gap genannt, liege nrw-weit bei 13 Prozent.

NGG: Viele Unternehmen in Duisburg und der Region nutzen das Lohngefälle aus

Es kann nicht sein, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt noch immer so stark benachteiligt sind. Viele Unternehmen in der Region nutzen das Lohngefälle aus, obwohl sie mehr zahlen müssten“, kritisiert Hans-Jürgen Hufer von der NGG-Region Nordrhein.

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Er glaubt, dass die Kluft tatsächlich noch größer ist, weil viele Frauen in Teilzeit arbeiten oder Minijobs haben, die Löhne in frauendominierten Berufen wie im Service, in Gaststätten oder im Verkauf oft deutlich niedriger und nicht tarifgebunden seien. „Die Folge sind geringe Einkommen und im Alter Mini-Renten, die Frauen dann beim Amt aufstocken müssen“, so Hufer.

Gewerkschaft fordert gesetzlichen Anspruch auf gleiches Geld für gleichwertige Arbeit

Der Gewerkschafter fordert Unternehmen auf, gerecht zu honorieren. „Statt immer neuer Lippenbekenntnisse zum Frauentag brauchen wir einen gesetzlichen Anspruch auf gleiches Geld für gleichwertige Arbeit, der Wirkung zeigt und in den Betrieben zwingend umgesetzt werden muss. Alles andere ist im Jahr 2020 von vorgestern“, so Hufer.