Senioren probieren für uns „Essen auf Rädern“: Auf den Tisch kommen Menüs von Apetito, Landhausküche, Maltesern und Landfleischerei Phips.

Duisburg. In der Küche des Dietrich-Krins-Weber-Zentrums duftet es nach frischer Schnibbelbohnensuppe. Melitta Doll rührt im Pott, gleich ist das Mittagessen fertig. Früher hat die Neuenkamperin bei einem Metzger gearbeitet und regelmäßig für große Caterings gekocht. Nun beköstigt sie die Besucher der Begegnungsstätte. „Sie hat schon immer ehrenamtlich mitgeholfen, wenn wir Buffets für unsere Feiern gemacht haben“, erklärt Britta Tüffers-Schrey, Leiterin der Einrichtung. Und wenn’s nach den Rentnern gehen würde, die den Mittagstisch besuchen, könnte Melitta Doll ruhig jeden Tag das Essen kochen. „Das wird mir aber auf Dauer zu viel. Zehn Kilo Kartoffeln muss ich mindestens schälen und wir machen ja alles frisch“, erzählt sie. Morgens um 8 Uhr beginnt die Schicht. Dienstags und mittwochs steht sie am Herd.

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An einem Donnerstag laden wir sie und einige andere Senioren zum Test-Essen ein, um auszuprobieren, wie gut die Lieferdienste sind. Einen Blick in die Großküchen der „Essen auf Rädern“-Anbieter wollte uns niemand erlauben. Bei dem einen erkrankte kurzfristig der Koch vor dem Interview, andere verwiesen auf hygienische Gründe und den Betriebsablauf. Also haben wir einfach unsere „Omma“ vorgeschoben, die überlegt, Essen auf Rädern zu bestellen.

Test in Duisburg mit Landhausküche, Apetito, Malteser und Phips

Wir testen Menüs der

„Landhausküche“ („Geschnittene Filets vom Buntbarsch“ und einen vegetarischen Kürbis-Kartoffeleintopf),

• lassen uns „Senfkrustenbraten“ und „deutsches Beefsteak“ von Apetito servieren,

• probieren die Kartoffeltaschen der Malteser und eine

• bunte Bauernpfanne der Landfleischerei „Phips“.

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Die freundlichen Fahrer bringen das Essen zunächst in die Redaktion. Die Schalen dampfen, allerdings kommen die Mahlzeiten nicht alle zur besten Mittagessenszeit. Deshalb erhitzen wir die Gerichte später noch einmal in der Mikrowelle. Positiv sticht heraus: „Landhausküche“ hat die Schalen in einer Warmhalte-Box verpackt. Zusätzlich gibt es zwei Teller. Andere Anbieter liefern, allerdings gegen Aufpreis, ebenfalls Isolierkisten. Den Gerichten liegen teilweise Info-Mappen sowie Menüpläne bei. So kann man bequem ankreuzen, was die nächsten Tage und Wochen gebracht werden soll und dem Fahrer die Bestellung direkt wieder mitgeben. Die Rechnung kommt später, bei den meisten wird gesammelt abgebucht. Wenn man im Internet ordert, kann direkt online bezahlt werden.

Probiert wird reihum. Die Senioren geben ihre Teller weiter. Das Urteil fällt unterschiedlich aus.

Die Geschmacksurteile der Senioren

Dietrich Frütel: „Die Suppe schmeckt mir ganz gut. Das Gemüse ist weich, das Fleisch könnte ein bisschen zarter sein. Essen auf Rädern wäre nichts für mich. Ich versorge mich mal hier, mal da. Aber das, was unsere Melitta Doll kocht, schmeckt viel besser. Das ist frisch und günstig. Deshalb komme ich gerne dienstags und mittwochs ins Begegnungszentrum.“

Wilfried Weysters: „Meine Frau und ich lassen uns regelmäßig Essen auf Rädern kommen. Landhausküche heißt der Anbieter. Das ist nicht schlecht und auch praktisch, aber auf Dauer nicht ganz billig. In der Thermobox hält sich das Essen jedenfalls schön warm. Ist hier ein Gericht von Landhausküche dabei? Das habe ich mir doch direkt gedacht.“

Thea Schüler: „Also an dem Gemüse ist kein Fitzelchen Gewürz. So viel steht mal fest. Man muss auf jeden Fall nachsalzen. Und es könnte wärmer sein. Die Nudeln sind ein bisschen pappig. Ne, das ist nix. Nur das Pfannengericht schmeckt ganz gut. Das, was wir sonst hier bekommen, ist auf jeden Fall besser. Aber Hunger ist der beste Koch.“

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Hiltrud Diem: „Ich bin kein großer Esser. Die Portion ist auf jeden Fall ausreichend. Das Pfannengericht ist gut gewürzt und schmeckt. Die ist von dem Metzger? Interessant. Das andere ist auch nicht schlecht, aber die Pfanne fand ich am besten. Mich würde interessieren, wie das Essen preislich liegt. Zwischen sechs und neun Euro? Das ist ja nicht gerade günstig.“

Werner Slotta: „In der Suppe ist Mais drin, oder? Die schmeckt jedenfalls ein bisschen süß, aber nicht schlecht. Die Senf-Soße von dem Fisch ist auch ganz gut. Und das Pfannengericht schmeckt mir eigentlich am besten. Meine Kinder versorgen mich immer mit und zwei Mal pro Woche bekommen wir ja hier etwas zu essen. In der Gemeinschaft schmeckt es eben besser als alleine zu Hause.“

Britta Tüffers-Schrey: „Ich bin Vegetarierin. Die Kartoffeltaschen sahen meiner Meinung nach appetitlicher aus als der Eintopf. Mich würde allerdings auf Dauer der ganze Müll stören. Es ist ja doch viel Verpackung, die da zusammenkommt. Außerdem finde ich, dass man viel Kraft in den Fingern braucht, um die Schalen zu öffnen. Die Folie geht teilweise schwer ab.“

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