Duisburg. In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Brautmodegeschäfte in der Duisburger Altstadt eröffnet. Gemeinsame Hochzeitsmesse am Samstag.
Die Altstadt wird zur zweiten Hochzeitsmeile in Duisburg. Rund um die Münzstraße locken Geschäfte, die prachtvolle Abend- und Hochzeitskleider verkaufen. In den Schaufenstern funkeln Träume aus Taft und Tüll, besetzt mit hunderten Steinen oder aufwendig gearbeiteter Spitze. Einige der Anbieter haben sich bereits in Marxloh einen Namen gemacht.
Duisburger Knüllermarkt hat sein Sortiment für Hochzeitsdeko erweitert
Tugba Kaygisiz und ihre Geschäftspartnerin Güler Can haben sich indes bewusst ein Ladenlokal an der Münzstraße ausgesucht. Am Samstag, wenn der Knüllermarkt gegenüber eine große Hochzeitsmesse veranstaltet, schicken sie Models auf den Laufsteg, um die neuesten Kleidertrends zu präsentieren. Das Dekoparadies hat längst auf die Ansiedlung der Modegeschäfte reagiert und sein Sortiment für den schönsten Tag im Leben erweitert. Auch ein Reisebüro, das Paare bei der Planung der Flitterwochen berät, hat sich angesiedelt.
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„Ich finde es gut, dass sich etwas in der Altstadt tut. Vor ein paar Jahren waren wir die einzigen hier. Nun wird die Altstadt auch von diesen Geschäften belebt“, sagt Petra Manoah, Geschäftsführerin des Knüllermarktes erfreut. Gleichzeitig ist sie froh, dass auch der Neubau der Firmenzentrale von Krankikom und ein weiteres Hotel für Bewegung auf der Münzstraße sorgt.
Nachhaltige Belebung der Altstadt wird in Frage gestellt
Frank Oberpichler, dessen Agentur mitten in der Altstadt sitzt und der sich mit anderen Händler gegen das Outlet auf dem Gelände der Duisburger Freiheit engagiert hat, glaubt nicht, dass die Altstadt durch den Brautmoden-Boom nachhaltig belebt wird. „Das sind Kunden, die kommen von weit her, aber nur einmal. Schön wäre, wenn sich in dem Bereich höherwertige Gastronomie ansiedeln würde.“ Er bedauert, dass das Ladenlokal „47“ geschlossen wurde, dass kulturelle Veranstaltung in die Altstadt brachte.
Quartiersmanager Francesco Mannarino sieht diese Belebung bereits: „Das Brautmoden-Cluster gibt der Re-Vitalisierung den nötigen Rückenwind und beschleunigt den Prozess. Es zeigt, dass für Nischengeschäfte der Standort ideal ist. Dabei ist es nicht die Strategie, eine Konkurrenz zu Marxloh zu schaffen.“ Die Ansiedlung des ersten Geschäfts schreiben sich die Altstadtmanager auf die Fahnen. „Die erste Ansiedlung auf der Beekstraße hat sich auf einer Messe der Wirtschaftsförderung angebahnt. Sima Couture zählt in Fachkreisen schon immer als Vorreiter“, so Mannarino.
Tugba Kaygisiz ist vom Standort Münzstraße begeistert. Bevor sie in die Modebranche einstieg, hat die Duisburgerin als Erzieherin gearbeitet. Doch schon für ihre eigene Hochzeit im Jahr 2001 hat sie selbst ihr Kleid entworfen und nähen lassen. „Damals waren das Internet und Instagram noch nicht so verbreitet“, erinnert sie sich. Bevor sie „Angel’s Couture“ gemeinsam mit Güler Can, einem ehemaligen türkischen Model eröffnete, ließ sie sich im Istanbuler Mode-Viertel Nisantasi inspirieren. „Mit unserem Boutique-Konzept würden wir nicht nach Marxloh passen. Also haben wir uns die Münzstraße ausgesucht.“
Geschäftsleute sind sich einig: „Konkurrenz belebt das Geschäft“
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Zwar werde gerne gesehen, wenn die Kundinnen einen Termin vereinbaren, doch auch spontane Bräute würden nicht weggeschickt. Dutzende Modelle werden ausgestellt, die meisten lassen sich aber ein Kleid nach ihren Wünschen schneidern. Zwischen 1600 Euro und 3000 Euro kostet die Maßanfertigung. „Wir haben in der Türkei fünf Ateliers, mit denen wir zusammenarbeiten“, erklärt Tugba Kaygisiz. Acht Wochen Vorlauf sollten Frauen einkalkulieren.
Hochzeitsmesse mit Modenschau
Die Hochzeitsmesse findet am Samstag, 15. Februar, von 12 Uhr bis 19 Uhr im Knüllermarkt statt. Es präsentieren sich Hochzeitsredner, eine Torte wird angeschnitten und ab 13 Uhr gibt es jeweils zur vollen Stunde eine Modenschau.
Auch Friseure und Hochzeitsmusiker sind an der Münzstraße vor Ort.
In den nächsten Monaten wollen noch mehr Brautmodengeschäfte eröffnen. „Konkurrenz belebt das Geschäft. Das ist gut. Wer bei mir nicht fündig wird, kann woanders gucken oder die anderen schicken jemanden zu mir“, sagt sie. Wer nach dem Kleid noch Deko sucht, den schickt Tugba Kaygisiz dann zum Knüllermarkt.