Duisburg. . Nach Personalengpässen im Standesamt sind wohl einige Trauungen nachgeholt worden. Zeremonien in besonderem Ambiente sind beliebt.

Das sind romantische Nachrichten: 2018 haben sich mehr Paare in Duisburg das Ja-Wort gegeben. 1825 Männer und Frauen sagten „Ja“ zu einander, das sind 138 Trauungen mehr als noch 2017. Der Grund könnten allerdings aufgeschobene Hochzeiten aus 2017 sein. Da gab es erhebliche Personalengpässe auf dem Standesamt. Da die meisten am liebsten an einem Donnerstags, Freitag oder Samstag heiraten wollen, wurden die Eheschließungen offenbar nachgeholt. Außerdem nutzten 130 gleichgeschlechtliche Paare die Gelegenheit, ihre Partnerschaft in eine offizielle Ehe umwandeln zu lassen. Möglich wurde dies nach einer Gesetzesänderung am 1. Oktober 2017. 54 vermählten sich neu. Frauen sind dabei in der Mehrheit. 103 weibliche Paare gab es und 81 männliche. „Besonders beliebt war der 8. August“, teilt ein Stadtsprecher mit. Im Jahr 2015 waren 211 407 Einwohner verheiratet, geht aus der Statistik hervor.

Lehrerhaus Friemersheim beliebt

Liebes-Serie in Duisburg. Nina Sentensky und Maik Albat heiraten im Revierpark am Brauhaus Mattlerbusch. Foto am 17.6.2017 Foto: Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Liebes-Serie in Duisburg. Nina Sentensky und Maik Albat heiraten im Revierpark am Brauhaus Mattlerbusch. Foto am 17.6.2017 Foto: Jörg Schimmel / Funke Foto Services

Kritik gibt es, weil die Anmeldung erst sechs Monate vorher möglich ist, beliebte Locations zum Feiern sind allerdings oft schon ein Jahr vorher ausgebucht. Daniela Lichte steckt gerade mitten in den Vorbereitungen. „Wir heiraten im Juli und haben recht gute Erfahrungen mit der Anmeldung gemacht. Die Standesbeamtin war sehr nett. Nur die Auswahl der Stammbücher könnte etwas moderner sein“, berichtet sie. Auch sie hat in puncto Terminvereinbarung noch Verbesserungsvorschläge: „Warum kann man nicht einen Online-Kalender einrichten, in dem man unverbindlich schauen kann, ob der Termin frei ist und sich dann als Interessent eintragen?“ Zum Glück hat es mit ihrem bevorzugten Datum geklappt – sie und ihr Künftiger werden mit rund 80 Gästen feiern. Sarah Maione moniert hingegen: „Telefonisch jemanden zu erreichen ist fast unmöglich.“ Sie hatte genau ein halbes Jahr vor der Zeremonie angerufen und einen Termin reserviert. Das Vorgespräch fand allerdings erst zwei Monate vor der eigentliche Trauung statt.

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Standesbeamtin Annette Günter hat viel zu tun – und möchte doch, dass der Tag etwas besonderes wird: „Viele Paare, die nicht kirchlich heiraten, wollen die standesamtliche Trauung besonders schön gestalten“, weiß Standesbeamtin Annette Günter. Sie hat sich vorgenommen, sich immer Zeit für die Turteltauben zu nehmen. An manchen Tagen rücken die nämlich sogar im 30-Minuten-Takt an. In Duisburg sind außerdem so genannte Ambiente-Trauungen etwa in der MSV-Arena, auf dem Schiff „Gerhard Mercator“ oder im alten Lehrerhaus im idyllischen Friemersheim möglich. Dort heirateten 25 Paare, im Steinhof waren es zwölf und sieben Fußballbegeisterte zelebrierten den Tag in Weiß und Blau in der MSV-Arena. Auch auf der Oscar Huber ging’s in den Hafen der Ehe.

Ambiente-Trauungen kosten extra

Wer heiraten möchte, muss Gebühren bezahlen. Deutsche Verlobte zahlen 40 Euro, bei einem oder zwei nicht deutschen Partnern werden 66 Euro fällig.

Die Gebühr für die Ambiente-Trauungen beträgt 306 Euro. Ob noch weitere Kosten hinzukommen, hängt vom ausgesuchten Ort ab. Wer sich montags bis donnerstags auf der Gerhard Mercator das Ja-Wort gibt bezahlt 400 Euro pro Stunde. Am Freitag und Samstag werden 450 Euro fällig.

Wer im Zoo heiraten möchte, zahlt 300 Euro. Bis zu 15 Gäste darf das Brautpaar mitbringen. Stehen mehr auf der Liste, müssen weitere Tickets gekauft werden. Eine tierische Begegnung schlägt mit 100 Euro zu Buche.