Duisburg. Eine Frau hat den Duisburger Oberbürgermeister bedroht, weil ihre Tochter gegen Masern geimpft werden sollte. Jetzt kommt der Fall vor Gericht.
Weil ihre Tochter gegen Masern geimpft werden sollte, hat eine Mutter Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link und eine Mitarbeiterin des Jugendamtes bedroht. Jetzt will das Amtsgericht Duisburg den Fall klären.
Das Jugendamt hatte der Frau mitgeteilt, dass ihre Tochter geimpft werden soll. Daraufhin soll sie im August eine Jugendamts-Mitarbeiterin bedroht und ihr gesagt haben, sie wolle diese und ihre Behörde „angreifen“, und sich an ihr vergreifen, wenn sie sich an dem Körper ihres Kindes vergreife.
Drohbrief im privaten Briefkasten von OB Sören Link
Im privaten Briefkasten von OB Sören Link in Walsum landete ein Brief in englischer Sprache, in dem ihm sinngemäß für den Fall der Impfung der Krieg erklärt werde, wie das Amtsgericht schreibt.
Die Angeklagte habe Sören Link gedroht, ihm „Schaden zuzufügen für den Fall, dass er es zulasse, dass ihrer Tochter Schaden zugefügt werde“. Die Stadt habe die Drohungen zwar ernst genommen, aber dennoch die Tochter geimpft. Das Amtsgericht Duisburg wird sich am 28. Februar mit der Bedrohung beschäftigen.
Nach Angaben eines Pressesprechers der Stadt ist dieser Fall bislang einzigartig. Bedrohungen wegen einer Impfung habe es noch nicht gegeben. Zum konkreten Fall will man sich wegen des laufenden Verfahrens nicht äußern. Grundsätzlich liege aber die Entscheidung, ob ein Kind geimpft wird oder nicht, bei demjenigen, der das Sorgerecht hat. Da das Kind gegen den Willen der Mutter geimpft hat, liegt das Sorgerecht nicht bei ihr.
Mutter schon mehrfach vor Gericht
Die Frau ist schon mehrfach vor Gericht gewesen. Unter anderem wurde der Mutter von neun Kindern vorgeworfen, diese entführt zu haben. Es gab Sorgerechtsstreitigkeiten, ein Vater warf ihr vor, die Kinder verwahrlosen zu lassen.