Duisburg. Raimund Grünewald aus Duisburg wollte für seinen Schwager Sperrmüll beantragen und hat darauf am Ende lieber verzichtet. Das ist der Grund.

Eigentlich möchte Raimund Grünewald für seinen Schwager in Hochfeld nur einen Sperrmülltermin bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD) beantragen. Zwei Matratzen, ein Sprungrahmen und ein Nachttischschränkchen. Eigentlich kein Problem. Doch nach einem Telefongespräch mit einem Mitarbeiter des städtischen Unternehmens regt sich der Duisburger nur noch auf.

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„Es sind zwar nur vier, aber darunter eben auch schwere Gegenstände“, sagt Grünewald. „Das kann mein Schwager nicht alleine. Ich hab ihm deshalb angeboten zu helfen – abends vor dem Abfuhrtermin.“ Dies teilt er auch den Wirtschaftsbetrieben mit. Grünewald erfährt daraufhin, dass der Sperrmüll erst am Tag der kostenlosen Abholung morgens bis 6 Uhr Uhr an die Straße zu stellen sei.

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Auftraggeber trägt Verantwortung für das Sperrgut in Duisburg

Dies sei auch zu empfehlen, weil der Auftraggeber die Verantwortung für das Sperrgut trage. Das heißt: Finden die Lader der Wirtschaftsbetriebe andere oder womöglich noch viel mehr Gegenstände als ursprünglich angegeben vor, bleiben diese liegen.

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Grünewald und sein Schwager müssten die Sachen dann selbst entsorgen – je nach Gegenstand gegebenenfalls kostenpflichtig – oder lagern und neu Sperrmüll beantragen. Bleibt dieser über den Abholtermin hinaus an der Straße, drohen Bußgelder vom Ordnungsamt. Dies bestätigt WBD-Sprecherin Silke Kersken auf Nachfrage der Redaktion.

„In Hochfeld kann es sein, dass da ganz schnell noch ganz andere Sachen liegen“

Grünewald ist baff – und sauer. „Mal abgesehen davon, dass ich meinem Schwager morgens nicht helfen kann, ist das mit der Eigenverantwortung für den Sperrmüll gerade in Hochfeld so eine Sache“, so der Duisburger. „Dort kann es durchaus sein, dass da ganz schnell noch ganz andere Sachen liegen.“

Kersken warnt davor, zu verallgemeinern. „Es ist überhaupt nicht so, dass in ganz Hochfeld die Abfuhr nicht funktioniert.“ Sie betont, dass es Regeln geben müsse. „Wir verplanen ja auch unsere Fahrzeuge nach den angegebenen Mengen. Letztlich können wir nicht nachvollziehen, warum eventuell noch weitere Gegenstände dazugekommen sind“, so die die WBD-Sprecherin. „Wir wissen nicht, ob Dritte dafür verantwortlich sind oder der Auftraggeber vielleicht doch geschummelt hat.“

Grunewald würde dann lieber etwas für Sperrmüll bezahlen, wenn er dafür das Risiko nicht mehr tragen muss. So haben sein Schwager und er auf den angebotenen Termin verzichtet. „Ich werde mir jetzt einen Hänger für die Sachen besorgen, aber das kann es doch nicht sein.“