Duisburg. Das Sturmtief „Sabine“ hat über Duisburg gewütet. Ein Feuerwehrmann wurde bei einem Einsatz verletzt. Das müssen Duisburger jetzt wissen.
Sturmtief „Sabine“ hat in der Nacht auf Montag und am Montagmorgen über Duisburg gewütet. Die Folgen waren vielerorts sichtbar – unter anderem an der Schwanentorbrücke. Die Feuerwehr rückte allein in der Nacht zu 113 Einsätzen aus. Ein Feuerwehrmann musste nach einem Einsatz ins Krankenhaus gebracht werden.
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Dem stellvertretenden Feuerwehrchef Christian Umbach fiel am Montag nach einer stressigen Nacht ein Stein vom Herzen: „Unser Dank gilt allen Rettern – auch von der Freiwilligen Feuerwehr und dem THW. Wir haben uns frühzeitig auf das Unwetter eingestellt. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Wir wären auf noch mehr vorbereitet gewesen“, sagt er. Schon am Sonntagnachmittag hatten die Verantwortlichen den Führungsstab besetzt, die Freiwillige Feuerwehr und das THW in Bereitschaft versetzt.
Duisburg: Feuerwehr rückt zu 113 Sturm-Einsätzen aus
475 Kräfte leisteten bei 113 Einsätzen Schwerstarbeit. Umgestürzte Bäume, abgerissene Äste und Planen ließen die Einsatzkräfte im Akkord ausrücken. Bei einem Unwettereinsatz erwischte es einen Feuerwehrmann. Er verletzte sich vermutliche bei Sägearbeiten am Auge und wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Auch eine 52-Jährige und ihre 15 Jahre alte Tochter verletzten sich am Sonntagabend leicht, als ein Baum auf der Uhlenhorststraße ihr Auto traf.
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Größere Schäden richtete „Sabine“ in Walsum und in der Altstadt an: Am Karnevalsfestzelt am Kometenplatz löste sich durch den Wind eine große Plane. Noch gravierender: Gegen 22 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei zum Schwanentor gerufen. Dort riss der Orkan die weiße Folie ab, die am Baugerüst für die Sanierung der beiden Brückentürme angebracht war.
Schienenersatzverkehr auf Bahnlinie 901
Der Schaden hat Folgen: Polizei und Stadt entschieden sich dafür, die Schwanentorbrücke am Montag zu sperren, da die Sicherheit in diesem Bereich nicht gewährleistet sei. Um 14.30 Uhr konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden.
Bahnen der Linie 901 mussten zuvor erst einmal einen entsprechend Umwege fahren. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) setzte für den Zeitraum der Sperrung zwischen dem Hauptbahnhof und Vinckeweg einen Schienenersatz ein.
Windböe reißt Laster auf Aakerfährbrücke um
Auch weitere Auswirkungen waren am Montag für Autofahrer zu spüren: So war die Aackerfährbrücke in Richtung Oberhausen zwischenzeitlich für Bergungsarbeiten gesperrt: Dort hatte ein heftiger Windstoß gegen 8.30 Uhr einen Lkw samt Anhänger umgestoßen. Das Gespann riss eine Straßenlaterne mit. Im Bereich des Logport in Friemersheim staute sich der Lkw-Verkehr, weil die Polizei die Zufahrt zum DIT-Terminal witterungsbedingt sperrte.
Mitarbeiter der Stadtreinigung verschafften sich im Stadtgebiet einen Überblick über die Schäden an Straßenbäumen, in Grünanlagen und auf Friedhöfen.
Die Kolonne zur Müllabholung rückte planmäßig aus. Wer seine Mülltonnen wegen des Sturms nicht herausgestellt hat, kann sich wegen einer nachträglichen Leerung mit den Wirtschaftsbetrieben in Verbindung setzen, so Sprecherin Silke Kersken. Sie verwies darauf, dass auch Bestattungen planmäßig durchgeführt werden konnten.
Duisburg: Forstamt warnt vor Situation in den Wäldern
Allerdings riet die Forstverwaltung der Stadt davon ab, die Wälder im Stadtgebiet in den nächsten Tagen zu betreten – auch weil in den kommenden Nächten weitere Stürme angesagt sind. „Die Lage ist auch deshalb problematisch, weil zahlreiche Bäume durch die vergangenen beiden Trockenjahre geschwächt und geschädigt sind“, erklärte Susanne Stölting.
Zahlreiche Schulen blieben am Montag geschlossen, darunter die meisten Gymnasien. Die Eltern konnten selber entscheiden, ob sie ihre Kinder in den Unterricht schicken wollten.
Diskussionen nach Entscheidung der Uni Duisburg-Essen
Diskussionen gab es in den sozialen Netzwerken darüber, dass die Prüfungen an der Uni Duisburg-Essen am Montag nach Plan durchgezogen wurden. An der Pendler-Uni seien viele auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, beschwerten sich die Studierenden.
Uni-Sprecherin Ulrike Bohnsack hatte Verständnis für die Sorgen der Studenten, die Nachteile befürchteten, wenn sie nicht zur Prüfung erschienen. Es genüge im Notfall eine Information per Mail, schließlich könne man nachweisen, dass die Bahnen morgens nicht fuhren, sagt Bohnsack. Für jene, die gegenüber des Campus wohnen, gelte das aber nicht.
Sie appellierte, gelassen mit der Situation umzugehen und verwies auf die offizielle Information der Hochschulleitung: „Sollte es Lehrenden oder Studierenden auf Grund des Sturmtiefs tatsächlich nicht möglich sein, zur Uni zu kommen, werden wir versuchen, dafür im Nachgang angemessene Lösungen zu finden.“
Am Campus Duisburg waren die Folgen von „Sabine“ aber auch zu sehen: Zwischen Mercator-Haus und dem Gebäude LG stürzten mehrere Bäume um.