Duisburg. Die Stahlkonstruktion im Inneren von zwei Schwanentor-Türmen ist in einem schlechten Zustand. Die anderen Türme wurden noch gar nicht untersucht.

Dass die Herstellung der unter Denkmalschutz gestellten Türme an der Schwanentor-Hubbrücke länger als geplant dauern würden, stand bereits kurz nach Beginn der Sanierung vor einem Jahr fest. Der Ärger für pendelnde Auto- wie Radfahrer über den Dauerengpass war groß. Nachdem sich an den eingerüsteten Türmen äußerlich monatelang wenig tat, scheint nun immerhin ein Ende der Arbeiten in Sicht.

Abschluss der Arbeiten an beiden Türmen im April 2020

Allerdings sollen bis April 2020 lediglich zwei der vier Türme fertig saniert sein, kündigt die Pressesprecherin der Wirtschaftsbetriebe (WBD) an. Angekündigt war der Abschluss aller vier Türme ursprünglich für „Ende 2019“. Derzeit seien die Betriebe dabei, die Stahlkonstruktion, die die Türme im Inneren tragen, zu entrosten und auszubessern. Deren schlechter Zustand sei auch der Grund dafür, dass die Maßnahme umfassender und somit länger ausfällt.

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Im September soll die Sanierung der Stahlkonstruktion abgeschlossen werden. Erst danach wird das Mauerwerk aus neuen Backsteinen aufgebaut, die den ursprünglichen aufs Haar gleichen sollen. Bei dem Lieferanten aus Erkelenz stünden die Backsteine schon bereit, so die WBD-Sprecherin.

Türme im Osten der Brücke noch gar nicht geprüft

Doch mit dem Abschluss der beiden Türme wird die Baustelle an der viel befahrenen Brücke in der Innenstadt längst nicht abgeräumt. Denn anschließend will man die Türme der östlichen Seite angehen. Wie der Zustand dieser Bauwerke ist, haben die Wirtschaftsbetriebe jedoch noch gar nicht weiter prüfen lassen.

Hubbrücken-Konstruktion ist von 1950

1950 wurde die Konstruktion des Architekten Hans-Siegfried Persch in Betrieb genommen mit dem 22 Meter breiten und 18 Meter langen Hubteil zwischen den 20 Meter hohen Türmen mit ihren Fensterschlitzen und verglasten Obergeschossen.

Einer der Türme beherbergt den Leitstand für die Hubtechnik zur Brückenhebung, die bis zu Beginn der Sanierung noch in Betrieb war.

Hier könnten also – wie schon auf der Westseite – weitere Überraschungen drohen.

Dennoch wollte man nicht parallel an allen vier Türmen arbeiten. Die Duisburger Innenstadtpendler und -besucher können sich schlimmstenfalls auf weitere zwei Jahre Sanierung und den entsprechenden Rückstau gefasst machen.

Sanierung wird teurer als geplant

Die Baustelle im August 2018: So sieht sie heute noch aus.
Die Baustelle im August 2018: So sieht sie heute noch aus. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Klar ist allerdings schon jetzt, dass die ursprünglich kalkulierten Kosten für die Sanierung von 2,6 Millionen Euro aufgrund der überraschenden Schäden überschritten werden. In welcher Höhe konkret, lässt sich derzeit noch nicht bestimmen, teilen die Wirtschaftsbetriebe mit.