Duisburg. Der Hafen spürt den Konjunkturabschwung und den Ausstieg aus der Kohleverstromung: Duisport rechnet mit leichten Rückgängen beim Umschlag 2019.
Der Duisburg Hafen meldet einen leichten Rückgang beim Güterumschlag im Jahr 2019: Der Containerumschlag sank nach den Rekordjahren 2017 und 2018 nach Duisport-Angaben um 2,5 Prozent auf vier Millionen TEU (2018: 4,1 Mio TEU). Für den Gesamtgüterumschlag erwartet das Unternehmen, an dem Stadt und Land NRW zu einem bzw. zwei Dritteln beteiligt sind, einen Rückgang um sechs Prozent von 65,3 auf etwa 61,1 Millionen Tonnen.
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Hauptursachen für den Rückgang im Gesamtgüterumschlag seien die sich abschwächende Industrienachfrage und der Ausstieg aus der Kohleverstromung, „der zu einem weiteren deutlichen Rückgang der Schüttladungen“ geführt habe, so Viktoria Orosz, Leiterin der Duisport-Unternehmenskommunikation, zur vorläufigen Auswertung der Umschlagstatistik 2019.
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Insgesamt habe der Kohle- und Stahlbereich mit 20 Prozent unter Vorjahresniveau gelegen. „Weitere Faktoren sind unter anderem die Sperrung der Öresundbrücke, die den Handel mit Skandinavien deutlich beeinträchtigt, und die abgeschwächte Nachfrage nach chemischen Vorprodukten.“
Stabile Entwicklung im Containerumschlag
Der Containerumschlag sei mit einem Anteil von etwa 60 Prozent das wichtigste Duisport-Geschäftsfeld. Hier spricht der Hafen trotz des leichten Rückgangs von einer „Stabilisierung“, die „die Zukunftsfähigkeit des Duisport-Konzepts“ bestätige, so Orosz.
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Gemeinsam mit dem chinesischen Logistik-Konzern Cosco Shipping und weiteren Partnern investiere der Hafen rund 100 Millionen Euro in ein neues Container-Terminal auf der Kohleninsel – „direkt in die Verbesserung der Infrastruktur. Der Duisburger Hafen wird damit seine Strategie fortsetzen, die Güterverkehre, insbesondere aus Osteuropa – Lkw, Sattelzüge, Trailer – von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“ Bereits umgesetzte Ausbaumaßnahmen und Kundenansiedlungen, „insbesondere auf Logport VI, werden bereits ab 2021 positive Impulse für den Güterumschlag auslösen“.
Duisport-Chef Staake: „zunehmend schlechte Rahmenbedingungen“
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Duisport weist mit Blick auf die den rückläufigen Umschlag auf Faktoren hin, die wie ein „zweiter Strukturwandel für ganz Nordrhein-Westfalen“ wirkten: „der Abschied von der Kohle, die fortgesetzte Krise im Stahl, die unklaren politischen Rahmenbedingungen der Energiewende, die Herausforderungen der Digitalisierung und die sich abzeichnende konjunkturelle Verschlechterung“.
Die Duisburger Hafen AG sei diesen Herausforderungen wegen ihrer vielfältigen Geschäftsmodelle zwar gewachsen, erläutert Vorstandschef Erich Staake: „Aber auch ein so gut aufgestelltes Unternehmen wie unseres kann sich auf Dauer den zunehmend schlechteren Rahmenbedingungen nicht entziehen.“