Duisburg. Nach der Kommunalwahl macht Claudia Leiße Schluss: Die grüne Fraktionschefin hat am Samstag ihren Rückzug aus der Politik angekündigt.
Die Ankündigung ihres Rückzugs aus der Politik überließ Claudia Leiße dem Vorstand. „Sie hat es geschafft, Gesicht und Gehirn der Duisburger Grünen zu sein“, würdigten Katrin Bade und Felix Lütke die Verdienste der Sprecherin der Ratsfraktion. Sie habe „den Laden wieder auf Kurs gebracht.“ Die 66-jährige Rheinhauserin kandidiert bei der Kommunalwahl im September und geht nach 25 Jahren im Herbst in den politischen Ruhestand.
„Ich stehle mich nicht aus der Verantwortung, sondern gehe, wenn es am Schönesten ist“, sagte die sichtlich gerührte Fraktionschefin beim Wahlkampfauftakt am Samstag in der Cubus-Kunsthalle, wo ihr die Parteimitglieder mit anhaltendem Beifall dankten. Zweieinhalb Jahrzehnte politische Engagement hätten sie und ihre Familie Kraft gekostet: „Ich bin nun in einem Alter, in dem man Prioritäten anders setzt. Der Abschied fällt mir nicht schwer.“
Einigung einer zerstrittenen grünen Partei
Claudia Leiße übernahm 2014 nach dem Abgang von Dieter Kantel und Doris Janicki die Verantwortung in einer zerstrittenen Partei. „Dabei hat mir auch meine pädagogische Erfahrung geholfen“, sagt die ehemalige Realschullehrerin im Rückblick. Es sei ihr immer darum gegangen, „uns wahrnehmbarer zu machen und uns gut zu vertreten“. Auf das gemeinsam Erreichte blickt Claudia Leiße mit Stolz und Genugtuung: Die Radstation am Bahnhof, den erfolgreichen Bürgerentscheid gegen das Outlet-Center auf der Duisburger Freiheit, den Widerstand gegen das Kohlekraftwerk in Uerdingen.
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Um ihre Nachfolge ist ihr nicht bange. „Es gibt einige junge Menschen im Kreisverband, denen man vieles zutrauen kann“, sagt sie. Bis zum September, das verspricht sie, gilt ihr Einsatz unverändert der grünen Fraktionsarbeit. Ihre Nachfolger werde sie „fit machen für ihre neuen Aufgaben“, kündigte Claudia Leiße am Samstag an. Und dann? „Ich freue mich auf Termin- und Urlaubsplanung ohne Druck und den Salat aus dem Hochbeet im Garten.“
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