Duisburg. Die Sona Blw Präzisionsschmiede in Duisburg-Wanheim hat Insolvenz angemeldet. So soll die Firma aus ihrer Krisensituation geführt werden.
Die Sona Blw Präzisionsschmiede hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen stellt in Duisburg-Wanheim an der Friemersheimer Straße Stahlteile für fünf Geschäftsfelder her. Die an den Pressmaschinen in Millimeterarbeit gefertigten Schmiedestücke werden in Autos, Lastwagen, Agrar- und Baumaschinen oder in Bahnen eingebaut.
Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde am 27. Januar beim Amtsgericht in Wuppertal beantragt. „Mit diesem Insolvenzantrag wurde gleichzeitig die Anordnung der Eigenverwaltung beantragt“, heißt es in einer Mitteilung der Geschäftsführung. Bei dieser Form der Insolvenz behält das Unternehmen als Schuldner die Verfügungsgewalt. Die Kontrolle liegt weiterhin bei der Geschäftsführung, die „vollumfänglich handlungsfähig und handlungsbefugt“ bleibt.
Sona Blw Präzisionsschmiede: „Unternehmen wird Neuausrichtung erfahren“
Sona ist dabei, mit Hilfe eines Sanierungsspezialisten sowie anwaltlichen Beratern, ein Sanierungskonzept zu erstellen: „Ziel ist der Erhalt des Geschäftsbetriebes und somit die Fortführung des Unternehmens“. Die Umsetzung soll im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens erfolgen. Er dient dazu, einen Betrieb in einem Insolvenzverfahren als solches zu erhalten. So sei „eine geordnete Insolvenz mit dem Ziel der Sanierung des Unternehmens in eigener Regie möglich“.
Wie die Sanierungspläne konkret aussehen, verrät die Sona Blw Präzisionsschmiede GmbH nicht. Nur soviel: „Das Unternehmen wird eine Neuausrichtung erfahren, für die nunmehr der Grundstein zu legen ist, um die Firma wieder aus ihrer Krisensituation herauszuführen und zu erhalten.“
Mitarbeiter wurden in einer Betriebsversammlung informiert
Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung informiert. Das Unternehmen hat in der offiziellen Mitteilung noch keine Angaben gemacht, ob es zu Entlassungen kommen wird.
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Im Jahr 2008 hatte Thyssen-Krupp die Präzisionsschmiede GmbH mit den Standorten Duisburg, Remscheid und München an den indischen Maschinenbaukonzern Sona Group verkauft. Damals waren 359 Mitarbeiter in Duisburg tätig, im Jahr 2017 waren noch 250 Arbeitnehmer beschäftigt. Die aktuelle Zahl ist nicht bekannt.
Schieflage bereits vor sechs Jahren
In Schieflage ist das Unternehmen bereits vor sechs Jahren geraten. Ein Sanierungsvertrag sollte die Weiterführung sichern. Diesem hatte damals die Belegschaft in Wanheim zugestimmt. Mit dem Verzicht auf einen Teil des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes und 2,5 Stunden unentgeltlicher Mehrarbeit sollten zusätzliche Mittel als Investition in den Standort fließen. Der Vertrag kam nach mehrmonatiger Verhandlung der IG Metall mit der Geschäftsführer um dem indischen Sona-Eigner Surinder Kapur zustande.