Duisburg. 90 Mitarbeiter des Rohr-Herstellers Duisburg Special Tubes sind freigestellt. Das Unternehmen hat nach 2016 erneut Insolvenz angemeldet.

Am Ende war der Kampf doch vergebens. Zum zweiten und offenbar letzten Mal hat die Duisburg Special Tubes, ein Hersteller für Spezialrohre an der Wörthstraße in Duisburg, Insolvenz angemeldet.

Nach der letzten Insolvenz 2016, als das Unternehmen noch Duisburg Tubes Production hieß, kaufte der chinesische Konzern Yantai Taihai 2017 den Spezialisten und übernahm die verbliebenen 90 Mitarbeiter, die künftig als Duisburg Special Tubes GmbH firmierte. Für sie war nun am 1. August Schluss. Geschäftsführer Jochen Glück hatte am Ende offenbar keines.

70 Mitarbeiter sind seit dem 1. August freigestellt

Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, sind 70 Mitarbeiter bereits freigestellt, die verbliebenen Leute sind noch ein paar Wochen mit der Abwicklung beschäftigt.

Das Unternehmen stellt seit über 50 Jahren Präzisionsrohre aus Zirkonium, Titan und Legierungen her, die in der Nuklearindustrie und chemischen Industrie verwendet werden, auch die Flugzeugindustrie, Öl- und Gasindustrie werden auf der Firmenwebseite als Kunden genannt.

Insolvenzverwalter Jan-Joseph Hoos berichtet, dass weltweit kein neuer Investor auf den Plan getreten sei. Die eigenen Schwierigkeiten des Gesellschafters, der Yantai Taihai-Gruppe, hätten dazu geführt, dass auch hier die vertraglichen Verpflichtungen nicht eingehalten worden seien. An der Börse hatte sich der Wert der zum Konzern gehörenden Taihai Manoir Nuclear Equipment mehr als halbiert.

Geschäft mit Kernenergie rückläufig

Weil das Geschäft mit der Kernenergie in Europa insgesamt rückläufig ist, seien auch die Auftragsbücher leer gewesen. Schon lange gab es nur noch einen Auftraggeber (Areva, inzwischen umbenannt in Framatome), aber Neukunden hätten sich „in der Kürze der Zeit nicht gewinnen lassen“.

Insolvenzverwalter Hoos lobt die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter, ohne die schon Ende letzten Jahres Schluss gewesen wäre.

16.000 Quadratmeter überbaute Fläche in Hochfeld wurden bislang für die Fertigung und Logistik genutzt. Das Grundstück und die Maschinen sollen laut Hoos jetzt „zeitnah verwertet“ werden.