Duisburg. Das Coronavirus grassiert. Sorgen machen sich auch die über 100 chinesischen Firmen in Duisburg. Einige Mitarbeiter kehren nun aus China zurück.
In Duisburg sind nach Angaben der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) über 100 chinesische Firmen mit Schwerpunkt Logistik, E-Commerce, Im- und Export angesiedelt. Sie beobachten die Entwicklung im Reich der Mitte seit Ausbruch des Coronavirus mit großer Sorge. Zu den größeren Unternehmen mit mehr als 40 Mitarbeitern gehört die NGC Transmission Europe GmbH im Innenhafen als einer der Marktführer für Windgetriebe. Wie Xiujin Chang, Assistentin der Geschäftsführung, auf Nachfrage mitteilt, weilt eine Mitarbeiterin bereits seit Ende Dezember in China. Sie wird in den nächsten Tagen zurückerwartet. Ein weiterer Mitarbeiter sei bereits vor ein paar Tagen nach nur kurzem Aufenthalt aus Angst vor einer Erkrankung wieder in Duisburg.
„Beiden geht es zum Glück gut“, sagt Chang. „Sie haben Familienangehörige in Tianjin besucht.“ Die Hafenmetropole im Nordosten Chinas sei zwar auch nicht vom Coronavirus verschont geblieben, aber weit weniger betroffen als etwa Duisburgs Partnerstadt Wuhan, die regelrecht abgeriegelt worden ist.
Geschäftsleute aus Duisburg befinden sich in Wuhan
Dort befinden sich laut GfW-Mitarbeiterin Kai Yu noch weiterhin Geschäftsleute aus Duisburg. Sie sind demnach teilweise bereits vor Wochen wegen des Frühlingsfests nach Wuhan gereist. Mit einigen tauscht sich die China-Expertin bei der GfW regelmäßig aus.
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„Von den Personen, mit denen ich in Kontakt stehe, ist noch niemand erkrankt“, so Yu. „Die meiste Zeit bleiben sie zu Hause. Ihre Wohnungen verlassen sie nur, um mal kurz frische Luft zu schnappen oder mit dem Auto etwas einzukaufen. Lebensmittel gibt es genug.“ Noch ist allerdings fraglich, wann sie alle wieder nach Hause dürfen.
Gesundheitschecks am Flughafen
Dagegen konnte einer der beiden China-Reisenden von NGC „nach Gesundheitschecks am Flughafen die Rückreise antreten“, so die Assistentin der Geschäftsführung. „Wir gehen davon aus, dass dies auch für unsere Kollegin gilt.“ Es habe Überlegungen im Unternehmen gegeben, ob beide vorsorglich zehn bis 14 Tage zu Hause bleiben. „Nach unseren Informationen ist dies aber nicht erforderlich“, sagt Chang.
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Auf www.duisburg.de, der Internetseite der Stadt, finden Rückkehrer aus den Risikogebieten in China unter dem Stichwort Coronavirus Verhaltenshinweise auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach ihrer Ankunft in Duisburg Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollen sie nach vorheriger Anmeldung einen Arzt aufsuchen, ansonsten zu Hause bleiben und unnötige Kontakte vermeiden. Wer nach der Rückkehr bereits am Airport an solchen Symptomen leide, soll sich umgehend an das Flughafenpersonal wenden.
Stadt Duisburg dementiert Verdachtsfall
Das Coronavirus hat Deutschland erreicht. Es wurden mehrere Fälle in Bayern bestätigt. In Duisburg gibt es nach Angaben der Stadt aber entgegen anders lautender Gerüchte in den Sozialen Medien aktuell keinen Verdachtsfall. Das Gesundheitsamt sei auf einen möglichen Fall vorbereitet und halte sich an die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes (RKI). Bei einem Verdachtsfall werden die Betroffenen in einer Klinik abgesondert und auf das Virus untersucht.
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Würde sich der Verdacht bestätigen, ermittelt das Gesundheitsamt nach Angaben der Stadt weitere enge Kontaktpersonen und überwacht sie über 14 Tage auf Krankheitszeichen hin. Zweimal täglich werde Fieber messen. Gegebenenfalls müssen die Betroffen während dieser Zeit zu Hause isoliert werden. Das Gesundheitsamt stehe im ständigen Austausch mit den Ärzten und Kliniken der Stadt. Gemeinsam werde die weitere Entwicklung beobachtet, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Hinweis: Grundlegende Hygieneregeln einhalten
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Vor dem Hintergrund der auch in Duisburg anlaufenden Grippewelle empfiehlt das Gesundheitsamt, sich generell an grundlegende Hygieneregeln zu halten, um eine Verbreitung von Grippe- oder möglicherweise eingeschleppten Coronaviren zu vermeiden. Dazu gehöre beispielsweise, in den Ärmel zu husten und sich die Hände vor dem Essen und Trinken sowie vor einem Kontakt zu Mund und Augen zu waschen.
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Weitere Informationen dazu gibt es auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf www.Infektionsschutz.de, zum Coronavirus auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes auf www.rki.de und Allgemeines auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums auf www.bundesgesundheitsministerium.de.