Duisburg. Wegen der Sanierung der Theodor-König-Gesamtschule sollen 300 Kinder zwei Jahre lang an die ehemalige Comenius-Schule in Hamborn ausweichen.
Fast 300 Kinder und Jugendliche der Theodor-König-Gesamtschule in Duisburg-Beeck sollen demnächst in Hamborn zur Schule gehen. Weil die beschlossene Sanierung des Gebäudes an der Möhlenkampstraße anders ablaufen muss als zunächst geplant, stehen große Teile davon voraussichtlich zwei Jahre lang nicht zur Verfügung. Geht es nach der Stadtverwaltung, bezieht die Beecker Gesamtschule deshalb mit ihren siebten und achten Klassen vom Frühjahr an die ehemalige Comenius-Hauptschule an der Reichenberger Straße.
Comenius-Schule kann mit geringem Aufwand wieder hergerichtet werden
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Nach den ursprünglichen Sanierungsplänen sollten zwei Trakte der Schule nacheinander instandgesetzt werden. Die jeweils betroffenen Schüler wären vorübergehend in Klassencontainern auf dem Schulgelände unterrichtet worden. Wegen neuer Brandschutzmängel müssen ab Februar aber beide Trakte gleichzeitig stillgelegt werden. Während die Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 dann wie geplant die Container besuchen können, ist für die Stufen 7 und 8 nun die Comenius-Schule vorgesehen.
Die Wahl einer Zweigstelle fiel auf die Alt-Hamborner Schule, weil sie mit geringem Aufwand wieder nutzbar gemacht werden kann und nur drei Kilometer von der Möhlenkampstraße entfernt liegt. „Die Comenius-Schule wird nicht komplett renoviert, sondern nur bezugsfertig gemacht“, erklärte ein Vertreter des Immobilien-Managements (IMD) den Hamborner Bezirksvertretern. Kosten von 90.000 Euro werden dafür und für den Umzug kalkuliert, weitere 15.000 Euro für die Modernisierung der Computer-Netzwerktechnik. Auch die Schäden von einem Einbruch mit Vandalismus in den Weihnachtsferien müssen zunächst beseitigt werden.
Von Hamborner Seite wurden keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Übergangslösung erhoben. Annette Will (SPD) bezweifelte allerdings, dass die Dependence-Lösung keine zusätzlichen Lehrerstellen erfordert. Das ist laut Stadt zwingende Voraussetzung für die Zustimmung der Schulaufsicht. Die Theodor-König-Gesamtschule verfügt bereits über eine Zweigstelle an der Gartsträucher Straße in Meiderich.
Nahverkehrssituation in Beeck und Bruckhausen ruft Bedenken hervor
Außerdem kamen Zweifel auf, ob die vorhandenen Busverbindungen zwischen Beeck und Alt-Hamborn für die zusätzliche Beförderung von täglich 280 Kindern ausreichen. Ähnliche Bedenken gab es in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck, wo das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung stand. Insbesondere in Bezug auf die Schüler mit Wohnsitz in Bruckhausen gab es Fragen. Die Gesamtschule habe einen so genannten „Schülerspezialverkehr“ bislang nicht als nötig erachtet, antwortete ein Vertreter des Schulamtes. Bei Bedarf könne man aber entsprechende Schulbusse organisieren. In Bruckhausen klagen ohnehin schon viele Menschen über eine schlechte Anbindung an Hamborn seit Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans.
Die Comenius-Schule war bislang von der Verwaltung gegen den erklärten Willen der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule als deren künftige Zweigstelle favorisiert worden. „Immerhin kommt sie dafür nicht mehr in Betracht“, schlussfolgerte SPD-Sprecher Christopher Hagenacker in der Bezirksvertretung Hamborn.