Duisburg. Bürgerinitiative ruft vor der Sondersitzung des Duisburger Rats zu Protest gegen 6-Seen-Wedau auf. Das Projekt soll ökologisch und sozial werden.
2200 Unterschriften hat die Bürgerinitiative „Rettet die Sechs-Seen-Platte“ gesammelt, um vor der Umsetzung des Bauprojekts 6-Seen-Wedau eine Mediation zu erreichen. Dazu gibt es einen Einwohnerantrag, den Grüne und Linke am 30. Januar in den Rat einbringen werden. Parallel dazu ruft die Bürgerinitiative zum Protest gegen die aktuelle Planung vor dem Rathaus auf.
Der Rat der Stadt entscheidet in einer Sondersitzung am 30. Januar über den aktualisierten Bebauungsplan für 6-Seen-Wedau, in den die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung eingeflossen sind; nach Ansicht der Bürgerinitiative allerdings zu wenige. „In der jetzigen Vorlage sind nahezu alle Einwendungen und Anregungen aus der Bevölkerung praktisch unberücksichtigt geblieben“, kritisiert die Initiative. Mit dem Einwohnerantrag auf Mediation will sie erreichen, dass der Plan noch nicht verabschiedet wird, sondern zuvor Gespräche zwischen Politik, Planern, Bürgern und Fachleuten geführt werden mit dem Ziel, das Bauvorhaben „ökologisch und sozialer auszurichten“.
BI: Klagen gegen 6-Seen-Wedau von Anwohnern mit Mediation verhindern
Auch interessant
Kritik an der derzeitigen Planung gibt es für die Bürgerinitiative (BI) vor allem an folgenden Punkten: Die Bebauung nahe des Masurenseeufers sei zu hoch und zu dicht, der Verkehr nicht ausreichend geplant. Bis zur Ratssitzung will die BI mit allen Fraktionen Gespräche führen, um eine Verschiebung des Beschlusses zu erwirken. „Wir wollen 6-Seen-Wedau eigentlich zum Erfolg verhelfen“, sagt Hendrik Thome, der Initiator des Bürgerantrags. Der bisherige Plan habe aber „deutliche Schwachstellen“. „Die ersten Anwohner haben schon Klagen angekündigt. Da ist es doch besser, im Rahmen einer Mediation einen Interessenausgleich zu finden und die Bevölkerung mit einer ökologisch fortschrittlicheren Planung mitzunehmen.“
Thome rechnet damit, dass eine weitere Bürgerbeteiligung eine Verzögerung von einem halben bis einem Jahr bedeutet. In dieser Zeit könne die Gebag das Mercator-Viertel voranbringen.
Protestkundgebung vor dem Duisburger Rathaus gegen Baupläne
Am 30. Januar ruft die BI zur Protestkundgebung vor dem Rathaus auf. „Wir sind nicht gegen die Bebauung, aber für eine bessere Planung“, heißt es in dem Aufruf. Das Ziel der BI sei ein neuer Stadtteil, „ökologisch und sozial, architektonisch visionär und ein Vorbild für die gesamte Region“. Die Kundgebung beginnt um 14 Uhr. Außerdem will die BI in der Einwohnerfragestunde in der Bezirksvertretung Süd am Donnerstag, 23. Januar, der Verwaltung Fragen zum Thema stellen.