Duisburg. Ein Unbekannter hat am Donnerstag den Duisburger Sexshop „Pussy Pleasure“ überfallen. Inhaberin Silke Heimsoth schlug den Täter in die Flucht.
Ein Unbekannter hat am Donnerstagnachmittag, um 15.15 Uhr, den Duisburger Sexshop „Pussy Pleasure“ an der Schmalen Gasse überfallen. Es war bereits das dritte Mal, dass Räuber versucht haben, hier Bargeld zu erbeuten. Der Laden, der Erotikzubehör speziell für Frauen führt, liegt etwas versteckt. Die Diskretion, die die Kundinnen zu schätzen wissen, machten sich die Täter in der Vergangenheit zunutze. Diesmal hatte der Räuber die Rechnung aber ohne die Inhaberin Silke Heimsoth gemacht. Sie schlug den Täter in die Flucht.
Die Duisburgerin betreibt den Sexshop seit 15 Jahren
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Die Aufzeichnungen der Videokamera, mit der Silke Heimsoth den Eingangsbereich ihres Ladens zeitweise überwacht und die sie beim Besuch der Redaktion abspielt, zeigen einen 1,65 Meter großen und dunkelhäutigen Mann, der den Laden betritt und sich zunächst in den Regalen umschaut. „Ich habe mir sofort gedacht, dass der nicht zu meiner normalen Kundschaft gehört.“
Die 55-Jährige betreibt das Fachgeschäft für Intimes seit 15 Jahren. Eröffnet hat es die gelernte Schneiderin und Bibliothekarin 2004, aus einer Sektlaune heraus. Damals haftete den Sexshops noch ein Schmuddel-Image an. „Draußen haben sich schon immer Teenager versammelt und es gab auch immer Personen, die mit dem Laden überfordert waren, was ich für einen Laden betreibe. Aber das die dann auch in mein Geschäft kommen, ist neu“, erklärt die Duisburgerin.
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Der Mann, der laut Beschreibung der Polizei zwischen 25 und 30 Jahre alt sein soll, trug eine schlammfarbene Jacke, eine dunkle Hose und eine Kappe. „Er hat sich einen Vibrator für 39,90 Euro gegriffen und kam zur Kasse“, erinnert sich Silke Heimsoth. Als sie den Preis eintippte, bückte sich der Mann hingegen, kramte etwas aus seinem Rucksack und stand plötzlich mit Hammer und Messer vor ihr. „Überfall“, ruft er – das ist auf dem Video deutlich zu hören. „Ich habe in dem Moment gar nicht reagiert. Ich war so sauer, weil ich dachte: So eine Unverschämtheit, was denkt der sich denn. Ich arbeite hart für mein Geld.“ Der Täter wiederholte seine Forderung. „Jaja, ich hab’s gehört“, entgegnete Silke Heimsoth verärgert. Dann griff sie geistesgegenwärtig nach einem Stock und drohte dem Mann damit. Der ergriff Halsüberkopf ohne Beute die Flucht Richtung Sonnenwall.
Polizei sucht Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben
„Draußen standen ein paar Passanten, die mich schreien gehört haben. Da war auch ein Mann mit Fahrrad, aber ich habe in der Situation nicht daran gedacht, ihn nach Kontaktdaten zu fragen, damit er die Situation bezeugen kann“, erklärt Silke Heimsoth, die am Freitag direkt wieder im Laden steht. Sie überlegt nun, wie sie sich künftig schützen kann und will auf keinen Fall, dass alles zu negativ wirkt. Sie hat schon überlegt, den Namen zu ändern – den missverstehen vor allem Leute, die sonst wenig Deutsch sprächen und verstünden. „Aber für mich steht das Wort auch in Zusammenhang mit Lars von Triers Pussy Power, Karolin Kebekus oder mit Pussy Riot.“
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Und so sind es die schönen Begegnungen, die Silke Heimsoth immer wieder bestärken. So wie eine ältere Dame mit Rollator, die am Freitagmorgen bei ihr vor dem Geschäft stand. Sie gehörte damals zu den ersten Kundinnen. „Ihre Sachen sind gut. Ich hab mir vor 15 Jahren mal eine Naturnachbildung besorgt. Die tut’s immer noch“, lobte sie völlig unbefangen und bescherte ihr einen schönen Tag nach diesem Erlebnis.
Hinweise zu dem Mann nehmen die Ermittler des Kriminalkommissariats 13 unter 0203 280 0 entgegen.
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