Pro Duisburg hat Dr. Doris König mit dem Kaisermünzenpreis für ihr kulturelles Engagement ausgezeichnet. Das wünscht sich die Geehrte vom OB.
Duisburg. Die bürgerschaftlichen Vereinigung Pro Duisburg hat Dr. Doris König für ihre besonderen Verdienste um die Kultur der Stadt mit dem Kaisermünzenpreis ausgezeichnet. Die Unternehmerin nutze ihre Dankesrede am Sonntagmorgen im Rathaus, um bei OB Sören Link die Einrichtung eines eigenständigen Kulturdezernats zu fordern.
Förderin der Philharmoniker und des Lehmbruck-Museums
Pro Duisburg würdigte mit der Auszeichnung das Engagement der Unternehmerin in den Freundeskreisen der Duisburger Philharmoniker und des Lehmbruck-Museums – beide Vereine führt sie seit Jahren als Vorsitzende. Für Doris König, die von 1987 bis zum Verkauf an Holsten in 2001 die Beecker König-Brauerei führt und nunmehr das familieneigene Immobilienunternehmen Interrex führt, schließt sich ein Kreis: Ihr Urgroßvater Hermann gehörte vor 110 Jahren zu den Mitbegründern des Verkehrsvereins, dem Vorläufer von Pro Duisburg, und maßgeblichen Unterstützern des Duisburger Theaterbaus (1912). 1983 wurde der König-Brauerei der dritte Kaisermünzenpreis verliehen.
„Vorbildlich und zur Nachahmung dringend empfohlen“, nannte Hermann Kewitz den ehrenamtlichen Einsatz der gelernten Betriebswirtin. Er erinnerte an den Ankauf des Steinway-Flügels für die Philharmoniker – das Instrument gehört dem Freundeskreis – und der Wiederbelebung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises mit der Verleihung an Rebecca Horn, den Doris König als Vorsitzende der Lehmbruck-Freunde maßgeblich vorangetrieben hatte. „Die Scheinwerfer der Öffentlichkeit sind nicht ihre Sonne, aber ihr Wort hat Gewicht“, so der Vorsitzende von Pro Duisburg. Beim Neujahrskonzert der Philharmoniker habe die Preisträgerin stets das erste Wort im neuen Jahr. „Kultur braucht Menschen, die sie in die Hände nehmen“, hatte Doris König dabei zuletzt gesagt.
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OB Link: Ausgezeichnete Entscheidung
Eine„ganz ausgezeichnete Entscheidung“, von Pro Duisburg lobte OB Sören Link. Das Familienunternehmen habe nicht nur „das beste Bier der Welt produziert, sondern gehörte auch zu den verlässlichen Freunden und Förderern der Stadt“. Der Anspruch, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, sei „schon in den Grundstein gemeißelt worden“. Doris König trage mit ihrer Arbeit dazu bei dass Duisburg als Kulturstadt dastehe und leiste überdies mit dem Rotary-Club Rhein-Ruhr „großartiges für unsere Stadt“.
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Der Preis gelte auch vielen Mitstreitern, dankte Doris König: „An sie gebe ich die Auszeichnung weiter.“ Ihr Dank galt auch dem scheidenden Kulturdezernenten Thomas Krützberg dafür, „dass sie das als Multifunktionsträger so toll hinbekommen habe.“ Für die Nachfolge wünscht sie sich wieder einen Dezernenten, der einzig die Stadtkultur verantwortet: „Der erste Solist eines Orchesters ist kein Fachmann für viele Instrumente. Duisburg braucht einen Solisten, der die Kultur in allen Tonarbeiten vertreten kann.“ Auch für die klassische Musik und die Museen der Stadt solle Duisburg an den Autobahnen werben, findet die Kaisermünzen-Preisträgerin – Duisburg habe mehr mehr zu bieten als Zoo und Stahl.
Erinnerung an das Duisburger Münzrecht
Der Kaisermünzenpreis erinnere daran, „dass Duisburg nicht von Horst Schimanski gegründet wurde“, so Pro Duisburg-Vorsitzender Hermann Kewitz.
Drei Faksimile-Münzen, die der Goldschmied Klaus Pohl alljährlich für die nicht mit Geld dotierte Auszeichnung gießt, erinnern an die Kaiserpfalz und die Dinare, die Duisburg aufgrund des kaiserlichen Münzrechts ausgeben durfte.
Der Preis, seit 1981 verliehen für herausragende Verdienste um die Stadt, sei „kein Ruhekissen, sondern Wegzehrung um weiterzumachen“, sagte Kewitz am Sonntag bei der Preisverleihung im Ratssaal am Burgplatz.